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Milliardär und Buddha-Priester Oberste Geschäftsregel: „Die Henne muss gesund sein“

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Amöben-Management

Das Geheimnis, verrät Inamori, war eine Änderung der Mentalität bei den Angestellten. Nachdem er unentgeltlich den Chefposten übernommen hatte, ließ er für jeden Mitarbeiter ein kleines Buch über seine Philosophien drucken. Darin stand, das Unternehmen widme sich ihrem Wachstum als Personen, und erklärte die gesellschaftliche Bedeutung ihrer Arbeit. Auch buddhistisch geprägte Prinzipien für die Lebensweise des Personals wurden aufgestellt, wie Bescheidenheit und das Richtige zu tun. Das habe die Angestellten stolz auf die Fluggesellschaft gemacht und ihre Bereitschaft zu harter Arbeit für den Erfolg des Unternehmens gestärkt, so Inamori.

Die Doktrin setzte sich durch, auch weil die Grenze zwischen dem Arbeits- und Privatleben in Japan verschwommener ist als in den Vereinigten Staaten. Nicht alle seine Taktiken sind spirituell. Sein „Amöben-Management“-System teilt das Personal in oft sogar winzige Bereiche auf, die ihre eigenen Pläne machen und als unabhängige Gewinn- und Verlust-Einheiten geführt werden. Seine Richtungsänderung umfasste auch den Abbau von etwa einem Drittel der Belegschaft bei der Fluggesellschaft, etwa 16.000 Menschen.

„Konzernleiter sollten danach streben, alle ihre Angestellten glücklich zu machen, sowohl materiell als auch intellektuell“, erklärt Inamori. „Das ist ihre Aufgabe. Sie sollte nicht darin bestehen, für die Aktionäre zu arbeiten.“