Milliardenfonds auf dem Prüfstand Die seltsame Schwäche des DWS Top Dividende
Hinzu kommt, dass einige Konkurrenten seiner Ansicht nach ihren Ansatz aufgeweicht haben. „In der Vergleichsgruppe wurden einige Fondsmanager bei der Titelauswahl zunehmend offensiv: Um an der Wachstumsrally teilnehmen zu können, wurden zum Teil Aktien ins Portfolio genommen, die keine oder eine sehr geringe Dividendenrendite aufweisen.“
Er selbst wolle das nicht tun. Er hat kein Facebook, kein Google, kein Amazon. Das heißt einerseits, dass sein Fonds solange weiter unterdurchschnittlich läuft, wie Anleger auf Wachstum erpicht sind und auf Dividenden pfeifen. Andererseits können sich Anleger darauf verlassen, dass sie das bekommen, was auf dem Fonds steht. Und dass Schüßlers Fonds dabei ist, wenn die Zeiten sich ändern. Nur wann? Schüßler:
„Das ist schwierig zu beantworten. Die Erwartungen der Anleger in Bezug auf die Gewinne von Unternehmen sind derzeit hoch, das birgt Enttäuschungspotenzial, vor allem wenn der Wirtschaftsmotor in den kommenden ein bis zwei Jahren ins Stocken geraten sollte.“
Die Grafik bestätigt, dass der Fonds unter Schüßler schon starke Zeiten hatte. Und zwar bis zu dem Punkt, als die Zentralbanken ab 2009 die Aktienmärkte aufmischten und mit billigem Geld unter Drogen setzten. Bis dahin zählte es noch, was eine Firma wert ist (Value-Ansatz) und welche Dividende sie springen lässt. Seitdem läuft es auch für den klassischen Value-Ansatz nicht besonders gut.
Auch wir haben vor einiger Zeit die Rückkehr der Value-Aktien ausgerufen. Obwohl die Argumente dafürsprachen, war es offenbar ein bisschen zu früh. Wie schwer es doch immer wieder ist, Märkte einzuschätzen.