Milliardengrab Wie viel Geld man mit der Deutschen Bank verlieren konnte
Es wird eng. Nur noch zwei Stufen trennen die Deutsche Bank vom Status eines Ramsch-Schuldners. Heute senkte die Rating-Agentur Standard & Poor’s (S&P) den Daumen für die langfristigen Schulden der Problembank von A- um eine Stufe auf BBB+. Darunter liegen nur noch BBB und BBB-, dann beginnt die ungeliebte Hochzins- oder auch Junk-Bond-Zone. Und dann wird es teuer für den Schuldner.
S&P ist die erste der drei großen Agenturen, die sich jetzt bewegt. Das Moody’s-Urteil stammt vom 23. Mai 2016 und liegt vorerst weiter bei A3, was dem A- von S&P entspricht. Und auch Fitch bleibt erst einmal auf dem Niveau A-. Die Note entstand am 28. September 2017.
„Wir berücksichtigen, dass das Management harte Aktionen durchzieht, um Kosten zu senken und das Geschäft wieder neu einzuordnen und damit am Ende die aktuelle Rentabilitätsschwäche anzugehen“, heißt es im Bericht von S&P.
So weit, so gut. Dann folgt aber schon das dicke Kontra:
„Jedoch sehen wir erhebliche Risiken, dass die geplante Strategie so nicht umgesetzt wird, und das auch noch in einem weiter nicht sehr hilfreichen Marktumfeld. Wir denken, dass die Deutsche Bank im Vergleich zur Konkurrenz noch eine Weile der negative Ausreißer bleiben wird.“
Immerhin hat S&P den Ausblick nun wieder auf „stabil“ gesetzt, was zunächst kein weiter sinkendes Rating andeutet. Das soll die Ansicht der Analysten widerspiegeln, dass das Management seine Strategie ernsthaft umsetzen will und dass sich irgendwann Fortschritte zeigen.
Die würden übrigens auch die Aktionäre gern sehen. Der Aktienkurs sinkt seit Jahren. Wer die Aktie vor 16 Jahren gekauft hätte, würde heute auf einem Verlust von 75 Prozent sitzen. Trotz Dividenden. Eine längere Historie gibt unsere Datenbank leider nicht her, das müssen wir zugeben.
Immerhin handelt die Aktie derzeit bei einem Kurs-Buchwert-Verhältnis von 0,5. Man zahlt also für 100 Euro Eigenkapital an der Börse nur 50 Euro. In anderen Branchen ist sowas ein Kaufsignal. Und hier?