33 Milliarden Euro Defizit Die Aussichten für die gesetzlichen Krankenkassen werden noch düsterer
Die gesetzlichen Krankenkassen erwartet bis 2025 ein Defizit von rund 33 Milliarden Euro. Zu diesem Schluss kommt eine aktuelle Studie des Beratungsunternehmens Boston Consulting Group (BCG), die dem Handelsblatt vorliegt.
In ihre Analyse nahmen die Forscher auch die von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) geplanten Sparmaßnahmen auf. Dieser geht für 2023 von einem Defizit von 17 Milliarden Euro aus. Laut der BCG-Analyse könnte es dann allerdings bereits 22 Milliarden Euro betragen.
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Den Fehlbetrag müssten die Versicherten mit noch höheren Zusatzbeiträgen ausgleichen, sagt BCG. Die Experten halten weitere Maßnahmen für notwendig, um die Kassen zu stabilisieren. Lauterbach hatte bereits angekündigt, dass der durchschnittliche Zusatzbeitrag im kommenden Jahr um 0,3 Prozentpunkte steigen solle. Dieser liegt derzeit bei 1,3 Prozent, der allgemeine Satz beträgt 14,6 Prozent.
BCG-Gesundheitsexperte Nicolas Busch macht die Demografie und die eingetrübte gesamtwirtschaftliche Lage für das höhere Minus verantwortlich. Wenn letztere zu höheren Arbeitslosenzahlen und damit zu weniger Beitragszahlern führt, fielen den Krankenkassen Einnahmen weg. Zudem würden sich auch die höheren Energiepreise im Gesundheitssystem bemerkbar machen, meint Busch. Und reagiere nun nicht die Politik mit weiteren Maßnahmen, müsste der durchschnittliche Zusatzbeitrag bereits im Jahr 2024 auf 2,8 Prozent und im Jahr 2025 auf 3,0 Prozent steigen.
