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Aktualisiert am 22.07.2015 - 16:35 Uhrin FondsLesedauer: 7 Minuten

Mischfonds im Test Diese 10 defensiven Mischfonds haben die Aktien-Anleihen-Turbulenzen am besten gemeistert

Diese 10 defensiven Mischfonds haben die Aktien-Anleihen-Turbulenzen am besten gemeistert
Die Wertentwicklung der defensiven Mischfonds hat Anlegern lange wenig Grund zur Klage gegeben, doch die Luft wird, wie die Korrektur bei den Staatsanleihen in den letzten Monaten zeigt, dünner, meint das Fondsanalyse-Haus Morningstar.

Anleihen und Aktien kannten in den vergangenen knapp vier Jahren fast nur eine Richtung: aufwärts. Dementsprechend konnten Manager vermögensverwaltender Fonds in dieser Zeit kaum etwas falsch machen.  In den vergangenen zehn Jahren gab es praktisch keinen längeren Zeitraum, in dem die "Wunderfonds" eine negative Rendite eingefahren haben.

Doch ab Mitte April bis in den Juni hinein kam dann die Korrektur – vor allem an den Anleihemärkten. Rentenfonds, die in lang laufende Euro-Anleihen investieren, haben bis zu 25 Prozent an Wert verloren. Auch Aktien fielen im Kurs, der Deutsche Aktienindex (Dax) büßte im gleichen Zeitraum knapp 10 Prozent ein. Defensive vermögensverwaltende Fonds verloren durchschnittlich 3,2 Prozent. Offensiver ausgerichtete Mischfonds haben seit April teilweise zweistellige Verluste eingefahren.

Mischfonds im Test Diese 10 defensiven Mischfonds haben die Aktien-Anleihen-Turbulenzen am besten gemeistert


Ausweitung der Aktienquote

Aber nicht nur der Wertverlust bei Aktien und Anleihen macht den vermögensverwaltenden Fonds zu schaffen. „Die jüngsten Korrekturen an den Rentenmärkten sind gar nicht so sehr das Problem, sondern insgesamt die dauerhaft niedrigen Zinsen“, sagt Erdmann.

Zinsen auf risikolose Anleihen gibt es praktisch nicht mehr, worunter vor allem die als risikoarm geltende Anlagen, wie defensive Mischfonds leiden. Dementsprechend konnten viele dieser Fonds infolge der Ausweitung ihrer Aktienquote aber immer noch eine sehr gute Performance aufweisen, meint Klaus-Dieter Erdmann, Geschäftsführer des Erdmann Family Office und der MMD Multi Manager GmbH.

Davon ausgehend stellt sich die Frage: Sind konservative Mischfonds für die neue Finanzwelt nicht mehr geeignet? Ihr Anleiheanteil ist zu hoch für die neue Realität an den Finanzmärkten? „Aktuell weist einiges darauf hin, dass sich die gute Performance der defensiven Mischfonds nicht mehr eins zu eins in die Zukunft fortschreiben lässt", zitierte die „Welt am Sonntag“ vor kurzem eine Morningstar-Analystin.

Erwartungen anpassen

Erdmann sieht das etwas anders: Er glaubt, dass defensive Mischfonds immer noch zur Kapitalanlage geeignet sind. „Vor dem aktuellen Hintergrund, dass Anlageklassen wie Sparbücher und Festgelder quasi wegfallen, sind die defensiven Mischfonds für risikoscheue Anleger geradezu prädestiniert, da sie  aktives Management und die Diversifikation über mehrere Anlageklassen und –segmente vereinen“, so Erdmann.

Man müsse jedoch die Erwartungen an die Anlageklasse anpassen und dürfe insgesamt nicht mehr die hohen Renditen, die durch hohe Kupons und Kurssteigerungen aufgrund der fallenden Zinssätze angefallen sind, in die Zukunft fortschreiben, erläutert Erdmann.

Diese zehn defensiven Mischfonds haben sich gut geschlagen

Aktien runter, Anleihen runter: Für viele Mischfonds war dies die erste echte Bewährungsprobe. Frage: Welche Vermögensverwalter konnten ihr Versprechen auch in dieser Phase halten und Anleger vor größeren Verlusten schützen?

Dieses Kunststück konnten nur solche Manager vollbringen, die sich in dieser Phase sowohl von den Aktienmärkten als auch von den vom Renten-Crash betroffenen Anleihesegmenten – vor allem von länger laufenden Staatsanleihen – weitestgehend ferngehalten haben.
   
Keiner der 392 von Arnsberger Investmentgesellschaft MMD Multi Manager bewerteten Mischfonds konnte im Zeitraum vom 17. April bis zum 29. Juni eine positive Rendite erwirtschaften. Auf den folgenden Seiten präsentieren wir die zehn Fonds, die in dieser Phase am wenigsten an Wert verloren haben.

Die Fonds, die bei der Analyse herauskamen, sind nicht die Top-Performer auf 3-Jahres-Sicht. Ihre Rendite für diesen Zeitraum ist zudem höchst unterschiedlich und reicht von  -2,9 Prozent bis 15,53 Prozent.