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Mischfonds-Manager „Gute Zeiten für Goldanleger in Sicht“

Krügerrand-Münzen: Der Preis des Edelmetalls hat die wichtige Marke von 1.300 US-Dollar pro Feinunze (31,103 Gramm) Gold geknackt und nimmt laut Michael Scholtis Anlauf auf seinen langfristigen Widerstand: „Es zeichnet sich eine grundlegende Trendumkehr ab, die sich mehr und mehr zuspitzt“, so der Co-Manager des ausgewogenen Mischfonds Plutos T-Vest Fund (ISIN: LU0339449349).
Krügerrand-Münzen: Der Preis des Edelmetalls hat die wichtige Marke von 1.300 US-Dollar pro Feinunze (31,103 Gramm) Gold geknackt und nimmt laut Michael Scholtis Anlauf auf seinen langfristigen Widerstand: „Es zeichnet sich eine grundlegende Trendumkehr ab, die sich mehr und mehr zuspitzt“, so der Co-Manager des ausgewogenen Mischfonds Plutos T-Vest Fund (ISIN: LU0339449349). | Foto: Jan Kowalski / pixelio.de

Die Kurse an den Kapitalmärkten werden in diesem Jahr stark von den Akteuren der Politik beeinflusst. Das lässt sich auch am Goldpreis ablesen. Das Tauziehen zwischen Fed und US-Regierung wird Anleger noch bis ins Wahljahr 2020 begleiten und verleiht seit Beginn 2019 dem gelben Edelmetall enormen Rückenwind. Nachdem die strikte Haltung der US-Notenbank zur Bilanzverkleinerung und weiteren Zinserhöhungen im vergangenen Jahr den Goldpreis belastete, zeichnet sich jetzt deutlich ab, dass die Fed diesen Kurs nicht beibehalten kann.

Bereits am 25. Januar sorgten Äußerungen von Trumps Berater Kudlow, der US-Präsident werde für die Besetzung freiwerdender Gouverneursposten bei der Fed Befürworter einer noch laxeren Geldpolitik aussuchen, für sprunghafte Kursgewinne im Edelmetallsektor. Gute Nachrichten fürs Gold, denn eine lockere Geldpolitik würde den US-Dollar schwächen und die Inflation anheizen.

Michael Scholtis, Plutos Vermögensverwaltung

Gute Gründe für die Goldstärke

Doch auch, wenn es nicht zu diesen personellen Veränderungen kommen sollte, wird die Fed nicht an ihrem straffen Kurs festhalten. Sie will mit ihrer Zinspolitik auf keinen Fall eine Krise der Wirtschaft riskieren, um nicht mit Forderungen in den US-Wahlkampf involviert zu werden. Denn sollte die US-Wirtschaft infolge einer zu straffen Finanzpolitik ins Straucheln geraten, wird dies zu Diskussionen über die Unabhängigkeit der Fed führen und deren Handlungsfähigkeit beschränken.

Finanzchef Powell tritt hart auf die Bremse, obwohl die US-Notenbank ein solides Wachstum der US-Wirtschaft erwartet. Sie will nun mit weiteren Zinsschritten geduldig sein. Der Markt reagierte auf diese Nachrichten Ende Januar mit Verlusten beim US-Dollar, fallenden Renditen bei US-Staatsanleihen – und steigenden Edelmetallpreisen. Daraufhin zog der Goldpreis weiter auf 1.325 Dollar an, er war bereits mit Gewinnen ins neue Jahr gestartet.

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Grafik: Plutos Vermögensverwaltung

Auch die zunehmende Unsicherheit über die wirtschaftliche Entwicklung unter den Finanzmarktteilnehmern stützt den Goldpreis. Denn trotz Dementi von Wirtschaft und Politik ist klar: Die massive Kreditvergabe und Geldmengenausweitung haben zu Fehlallokationen an den Finanzmärkten geführt, deren Korrektur durch einen Wirtschaftsabschwung unvorhersehbar und unkontrolliert erzwungen werden könnte.

Die Nachfrage nach US-Schulden schwäche sich bereits ab, konstatierte kürzlich John Hathaway, Vorsitzender des Vermögensverwalters Toqueville Management und Kritiker der hohen US-Verschuldung. Ein Problem, denn mit einer Gesamtverschuldungsquote von 105,7 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) gehört die USA nicht nur zu den größten Schuldnern weltweit. Eine konjunkturelle Abschwächung könnte zu ernsthaften wirtschaftlichen Problemen und einer Destabilisierung der Finanzmärkte führen.

Grafik: Plutos Vermögensverwaltung

In Hinblick auf die Risiken, wäre es deswegen nicht verwunderlich, wenn die US-Notenbank vorerst auch vom geplanten Bilanzabbau Abstand nehmen und bei Anzeichen einer Wirtschaftsabschwächung sogar Zinssenkungen in Betracht ziehen würde. Ein solcher Umschwung der Notenbank würde den Goldpreis weiter unterstützen.

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