Mischfonds, Smart-Beta-ETFs und das Erfolgsrezept von Flossbach von Storch Fondsvertriebs-Chefs nennen die beliebtesten Produkte von heute und morgen
Holger Schröm, Executive Director, Leiter des Teams zur Betreuung freier Finanzdienstleister bei J.P. Morgan Asset Management in Frankfurt
Was ist derzeit aus Ihrer Sicht der wichtigste Produkttrend in der Fondsindustrie?
Das ist meiner Meinung nach auf jeden Fall der Vormarsch der ETFs und der Trend zu „Smart Beta“.
1.200% Rendite in 20 Jahren?
Welchen Produkttrend sehen Sie in den kommenden Jahren, über den heute noch kaum gesprochen wird?
Nun ja, in den Kundengesprächen werden bereits viele Themen angesprochen – in der Breite umgesetzt sind diese deshalb noch lange nicht.
Worüber heute auch noch nicht genug gesprochen wird, ist die Problematik der „Zinsfalle“ bei traditionellen Mischmandaten: Wer beispielsweise derzeit mit einer Portfoliogewichtung von 80 Prozent Staatsanleihen nahe der Null-Linie startet, braucht bei jährlichen Kosten von 1,25 Prozent allein 7 Prozent Ertrag in der Aktienquote p.a., um bei unverändertem Zinsniveau in der Gesamtbetrachtung auch nur auf ein Null-Ergebnis zu kommen. Aktives Management kann das Ergebnis natürlich verbessern, trotzdem wird diese Thematik uns noch eine Weile beschäftigen.
Welche Produktinnovation eines Mitbewerbers hat Sie in den vergangenen Jahren stark beeindruckt?
Es gibt bei den großen deutschen Anbietern tolle Lösungsbausteine, die den Kundenbedarf sehr gut in neuartige Produktkonzepte umgesetzt haben. Zwei Innovationen, die wir mit viel Respekt verfolgen, sind beispielsweise ein Wertsicherungskonzept in Kombination mit breit investierenden Dachfonds und zweitens ein globaler Mischfonds in einer defensiveren Risikoklasse, der je nach Attraktivität marktabhängige und -unabhängige Investition tätigt. Für uns als Industrie ist es wichtig, sinnvolle Bausteine in den mittleren Risikoklassen anzubieten, die dem Kundenbedürfnis nach Sicherheit entsprechen.