Sven Stoll
31.08.2022

Sparpläne Mit 10 Euro am Tag zum Millionär

Der Zins macht die Million
Der Zins macht die Million: Mit 10 Euro am Tag und dem richtigen Fonds kannst du in 35 Jahren zum Millionär werden.
© Canva / Jessica Hunold

„Ich wär so gerne Millionär, dann wär mein Konto niemals leer“ – einer der größten Erfolgssongs der Prinzen aus dem Jahr 1991 steht für den sehnlichen Wunsch vieler Menschen, irgendwann Millionär zu werden. Ganz so unwahrscheinlich ist dieser Traum gar nicht. Denn in Deutschland gehören immerhin 1,63 Millionen Menschen zu denjenigen, die über ein Vermögen von über einer Million Euro verfügen.

Doch wie wird man Millionär, wenn man nicht gerade die Möglichkeit hat, bei Günter Jauch 15 Fragen richtig zu beantworten? Sieht man von einem Lottogewinn, einer großen Erbschaft oder einem herausragenden Job ab, erscheint der Wunsch nach der Million für die meisten unerreichbar. Dabei ist es gar nicht so schwer, sich ein Vermögen aufzubauen. Wichtige Grundregeln auf dem Weg sind Ausdauer, Mut und der eiserne Sparwille. Dann ist das Unmögliche durchaus schaffbar.

Vorbild Warren Buffett

Ein Name, der in diesem Zusammenhang immer wieder fällt, ist, Warren Buffett. Während sich seine Schulkameraden die Nachmittage bei Spiel und Spaß vergnügten, ging der junge Buffett von Tür zu Tür, verkaufte emsig Coca-Cola und Kaugummis und trug Zeitschriften aus. Im Alter von 11 Jahren kaufte er seine erste Aktie mit selbst verdientem Geld, die Papiere von „Cities Services“, einem Versorgungsunternehmen aus Oklahoma. Die Börsenlegende wurde mit dem klugen Kauf von Aktien reich, gilt als das „Orakel von Omaha“ und hält seit Jahrzehnten hartnäckig seinen Platz unter den reichsten Menschen der Welt. Seine Holdinggesellschaft Berkshire Hathaway ist milliardenschwer.

Der Grundgedanke bei seinen Investments ist seit jeher: Langfristigkeit! Der Starinvestor betrachtet Aktien nicht als kurzfristiges Spekulationsobjekt: „Aktien sind einfach. Man kauft Anteile an einem großartigen Unternehmen mit gutem Management für weniger als seinen inneren Wert. Dann behält man diese Anteile für immer“, so sein Motto. In den vergangenen Jahren hatte der 91-jährige Milliardär riesige Barbestände von zeitweise mehr als 150 Milliarden US-Dollar angehäuft. Buffett tat sich angesichts der hohen Bewertungen vieler seiner Kaufziele schwer. Erst mit der Zinswende und dem Ukraine-Krieg hat er große Teile seines Barvermögens wieder in Zukäufe investiert.  

 

Der Zeithorizont entscheidet

In diesem Jahr bröckelten viele Aktienkurse. In solchen Situationen ist es wichtig, wie Buffett besonnen zu bleiben und seiner langfristigen Anlagestrategie folgen. Doch das ist alles andere als leicht – das weiß ich aus eigener Erfahrung. Zu den typischen Anlagefehlern gehören fehlende Diversifikation, eine übertriebene Heimatliebe und insbesondere gehypte Werte. Prozyklischer Handel ist kein guter Rat und Hektik sowieso nicht.

Entscheidend bei der Aktienanlage ist der Faktor Zeit. Der Zins ist dabei der große Verbündete. Ein Beispiel: Wer jeden Tag 10 Euro von seinem Geld abzwackt, hat in 35 Jahren rund 126.000 Euro angespart. Liegt die Kohle unter dem Kopfkissen, sind rund 280 Jahre vonnöten, bis die erste Million zusammen ist. Wer Zins und Zinseszins für sich arbeiten lässt, kann die erste Million dagegen in weniger als 40 Jahren erreichen. Vorausgesetzt das Geld wird mit 8 bis 10 Prozent verzinst. Beginnt der Kapitalaufbau im Alter von 20 Jahren bleiben bis zum Renteneintritt immerhin 47 Jahre Zeit zum Sparen.

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In 35 Jahren zum Millionär

Doch 10 Prozent Zinsen? Wo bekommen Sparer sowas heute noch? Ist das nicht völlig absurd? Klingt vielleicht so, ist es aber nicht. Mit dem richtigen Fonds und Durchhaltevermögen, war ein Vermögen von einer Million Euro sogar in rund 35 Jahren machbar. Denn: Wer regelmäßig investiert, kommt zudem in den Genuss des Cost-Average-Effekts. Dieser tritt ein, wenn Sparer in regelmäßigen Abständen immer denselben Betrag investieren. Dadurch werden bei niedrigen Kursen automatisch mehr Anteile erworben als bei hohen. Anleger müssen sich so nicht mit dem Timing-Problem herumschlagen.

Wir haben uns auf die Suche nach den ertragsstärksten Fonds über einen langen Zeitraum gemacht. Die gute Nachricht: Mit dem besten Fonds und viel Durchhaltevermögen war die Million mit 300 Euro Einsatz im Monat sogar schon nach 32 Jahren und 7 Monaten drin. Der Wunsch, den Job vor der Regelaltersgrenze an den Nagel zu hängen, rückt damit in greifbare Nähe.

Wie immer gilt, dass die zurückliegenden Ergebnisse nicht für die Zukunft garantiert werden können! Zudem wurden bei den Berechnungen weder Steuern noch Gebühren berücksichtigt. Kosten kann sparen, wer seinen Sparplan über Onlinebanken oder Fondsdiscounter einrichtet. Noch preiswerter und einfach in der Handhabung sind die sogenannten Neobroker wie Trade Republic, Scalable Capital oder Smartbroker.

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