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Mit diesen Aktien schaffte Hedgefonds-Ikone Paulson das Comeback

John Paulson. Quelle: Getty Images
John Paulson. Quelle: Getty Images
Nach fehlgeschlagenen Wetten zum Verlauf der US-Konjunktur, der Euro-Krise und des Goldpreises - die zu einem Einbruch der verwalteten Vermögenswerte um rund die Hälfte seit dem Hoch 2011 beigetragen hatten - liefern Paulsons wichtigste Hedgefonds derzeit wieder Erträge im zweistelligen Prozentbereich.

Der Advantage-Fonds, der 2011 unter einem Rekord-Verlust litt, kommt im bisherigen Jahresverlauf bis November auf ein Plus von 30 Prozent. Und der Recovery-Fonds schnellte sogar um 55 Prozent nach oben. Das erfuhr Bloomberg von zwei Personen, die mit den Vorgängen vertraut sind.

Der 57-jährige hatte 2007 mit seinen Wetten gegen Subprime- Hypotheken rund 15 Milliarden Dollar verdient und dadurch Berühmtheit erlangt. Seine Rückkehr nach oben geht auf das Konto von Wetten auf Unternehmen, die sich in Übernahmen befinden. Auch Aktieninvestments, deren Kurse von der lockeren Geldpolitik der Zentralbanken in aller Welt nach oben getrieben wurden, trugen zum jüngsten Erfolg bei. Schwachpunkt bleibt aber sein Gold- Fonds, der auf 370 Mio. Dollar geschrumpft ist -es handelt sich dabei vor allem um Geld, das aus den eigenen Taschen des Milliardärs stammt.

“Er ist noch immer ein legendärer Investor an der Wall Street”, sagt Jay Rogers, der Präsident von Alpha Strategies Investment Consulting Inc. Die Firma berät Manager und Kunden von Hedgefonds. “Gold hat ihn etwas aus dem Konzept gebracht. Aber das ist letztlich nur ein kleiner Prozentanteil an seinem Geld insgesamt.”

Seine Hedgefonds-Firma Paulson & Co. zählte einst zu den größten - nicht zuletzt dank der erfolgreichen Hypotheken- Wetten. Nach einem Hoch in 2011 bei 38 Milliarden Dollar an Assets ging es Anfang dieses Jahres auf bis etwa 18 Milliarden Dollar nach unten. Zuvor war er von einer verlustbringenden Makro-Wette in die nächste gestolpert. Bei der US-Erholung zeigte er sich zu optimistisch, während er die Euro-Krise zu pessimistisch einschätzte. Gold, dem er einen Preisanstieg prognostizierte, rutschte in einen Bärenmarkt.

Hinter der Erholung in diesem Jahr steht zwar zu einem gewissen Grad die Rally am Aktienmarkt. Doch es ist mehr als das: Denn Paulson schlug sich besser als die meisten seiner Wettbewerber. Hedgefonds erzielten in den ersten elf Monaten dieses Jahres im Schnitt einen Ertrag von 7,1 Prozent. Das belegen Daten von Bloomberg News.

Paulsons Zugewinne in diesem Jahr sind ein Beweis für erfolgreiche Wetten auf Banken, Hotels und Immobilien in einer wachsenden Wirtschaft - etwa auf Extended Stay America Inc., dem größten Besitzer von Hotels für Langzeitaufenthalte im mittleren Preissegment in den USA. Zwischen dem Börsendebüt am 13. November und dem Ende des Monats konnte die Aktie um rund 26 Prozent zulegen. Paulson & Co., Blackstone Group LP und Centerbridge Partners LP hatten vor drei Jahren das Unternehmen aus der Insolvenz heraus gekauft. Nach der eingesetzten Erholung am US-Hotelmarkt brachten sie Extended Stay an die Börse.

Bei MGM Resorts International ging es bis November sogar um 65 Prozent nach oben, nachdem sich die Lage in Las Vegas und in Macau gebessert hatte. Das geht aus einem Investorenbrief zum dritten Quartal hervor.

Andere erfolgreiche Investments beinhalteten Wetten auf Telekom-Übernahmen, etwa von Sprint Corp. SoftBank Corp. und Dish Network Corp. hatten sich einen Bieter-Wettstreit um den US-Mobilfunkanbieter geliefert. Und die Zusammenschlüsse von T- Mobile USA und MetroPCS Communications Inc. sowie der durch AT&T Inc. angekündigte Kauf von Leap Wireless International Inc. zahlten sich ebenfalls aus.

Paulsons Fonds profitierten darüber hinaus von Life Technologies Corp., nachdem Thermo Fisher Scientific Inc. im April der Übernahme der Firma zugestimmt hatte, sowie vom irischen Pharmaunternehmen Elan Corp., nachdem Perrigo Co. im Juli den Kauf der Firma absegnete.

Der Gold-Fonds hingegen verursachte im bisherigen Verlauf des Jahres bis Oktober ein Minus von 63 Prozent. Vergangenen Monat erklärte Paulson seinen Kunden, das er selbst kein privates Geld mehr in die Strategie stecken wolle. Es sei derzeit unklar, wann die Inflation anziehen werde. Gold gilt traditionell als Schutz bei Preisauftrieb.

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