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Rentenmarkt Mit diesen Anleihen erzielen Anleger noch attraktive Renditen

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Für das Risiko, nachrangig gegenüber anderen Gläubigern behandelt zu werden beziehungsweise unter Umständen ungefragt zum Aktionär zu werden, erhalten die Anleger eine im Vergleich zu anderen Anleihen höhere Rendite. Die oftmals komplexen Rahmenbedingungen sollten zuvor intensiv geprüft werden, um spätere Überraschungen zu vermeiden. Die durchschnittliche Rendite in diesem Sektor liegt bei gut zwei bis drei Prozent jährlich.

Hochzinsanleihen: sexy – aber sehr genau hinsehen

Interessanter als IG sind Hochzinsanleihen, auch High Yield genannt. Diese bieten im Vergleich spürbar mehr Rendite, gehen aber nach Einschätzung der Ratingagenturen mit einem höheren Ausfallrisiko des Emittenten einher. Umso mehr schauen wir deshalb genau hin und nutzen auch Informationsquellen abseits der Ratingagenturen. Entscheidend sind Substanz und Wachstumsperspektive des Unternehmens.


Ergibt unser eigener Bilanz-Check, dass ein High-Yield-Bond besser dasteht als die Agenturen glauben, packen wir dieses Papier auch schon mal mit einer längeren Laufzeit ins Portfolio. Wird der Bond später von der Agentur hochgestuft, insbesondere wenn er zum „Investment Grade“ geadelt wird, winken attraktive Kursgewinne. ETFs auf High-Yield-Bonds in Euro bringen derzeit drei Prozent jährlich.

Wandelanleihen: Aktienspekulation mit Sicherheitsnetz

Wer Wandelanleihen kauft, hat das Recht, diese Papiere zu einem vorher festgelegten Preis in Aktien des Unternehmens umzutauschen. Als Preis für dieses Recht zahlen die Firmen niedrigere Zinsen als bei anderen Rentenpapieren. Klettert der Kurs über den sogenannten Wandlungspreis, ist es sinnvoll, die Anleihen in Aktien zu tauschen. Bleibt er darunter, kassiert man wenigstens die Zinsen. Die Käufer spekulieren also sozusagen mit Sicherheitsnetz darauf, dass die Aktienkurse steigen. Von der Rendite her haben Wandelanleihen also nach oben hin unbegrenztes Potenzial. Durch die hohe Korrelation zum Aktienmarkt nehmen sie im Anleihesegment die offensivste Position ein.

Fazit: Mit einem guten Mix verschiedener Unternehmensanleihen können Anleger auch in Zeiten des Nullzinses eine Rendite von etwa zwei bis drei Prozent jährlich erzielen.


Über die Autoren:
Thomas Keller und Mirko Kohlbrecher sind Investmentstrategen bei der Vermögensverwaltung Spiekermann & Co. in Osnabrück.

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