Vermögen im Vergleich Interaktive Infografik: Ab welcher Rente Senioren zum oberen Zehntel zählen
Von Armut bedroht waren hierzulande im vorigen Jahr etwa 12,2 Millionen Menschen. Das waren 14,7 Prozent der Bevölkerung, wie das Statistische Bundesamt zur Monatsmitte mitteilte. Zum Vergleich: Im Vorjahr 2021 hatte die Armutsgefährdungsquote noch 16,0 Prozent betragen.
Als armutsbedroht gilt man in der EU dann, wenn das Einkommen mehr als 40 Prozent unter dem mittleren Netto-Monatseinkommens der Gesamtbevölkerung liegt. Dieser Schwellenwert lag 2022 für Singles bei 1.250 Euro, für zwei Erwachsene mit zwei Kindern unter 14 Jahren bei 2.625 Euro.
Immer mehr erhalten Grundsicherung im Alter
Diese Angaben beziehen sich jeweils auf die Einkommen im Vorjahr 2021. Als Durchschnittswert gilt der sogenannte Median: Er steht genau in der Mitte, wenn man alle Einkommenshöhen der Höhe nach sortiert. Denn das so ermittelte Medianeinkommen wird von statistischen kaum beeinflusst.
Empfänger von Grundsicherung im Alter bzw. Erwerbsminderung nach Altersgruppen (in Tausend):
Überdurchschnittlich oft von Armut bedroht (16 Prozent) sind Deutschlands Senioren. Knapp 659.000 von ihnen erhielten im Dezember Grundsicherung im Alter. Sie hatten die gesetzliche Altersgrenze von knapp 66 Jahren erreicht und können ihren „Lebensunterhalt nicht aus eigenem Einkommen und Vermögen sicherstellen“.
Hallo, Herr Kaiser!
Das Medianeinkommen bei alleinlebenden Rentnern liegt derzeit bei 1.945 Euro pro Monat, zeigen Daten des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln. Ab diesen Nettoeinkünften gehört man demnach bereits zur reicheren Hälfte in dieser Bevölkerungsgruppe. Zum reichsten Zehntel gehört man ab 3.500 Euro Haushaltseinkommen.
Die Rente für langjährig Versicherte in Deutschland betrug Ende 2021 im Durchschnitt zwar lediglich 1.370 Euro. Zum Haushaltseinkommen zählt die Kölner Wirtschaftsforscher jedoch auch Mieteinnahmen und andere Einkünfte. Bei selbst genutzten Wohnimmobilien rechnen die Kölner zudem den monatlichen Nettomietwert hinzu.
Neben der Wohnsituation geht es in dem interaktiven Online-Tool des IW Köln (siehe oben) beispielsweise auch um die Heizungsart in dem Gebäude oder auch den Standort der Immobilie. Weitere wählbare Merkmale, um die zu vergleichenden Bevölkerungsgruppen zu unterscheiden, sind beispielsweise Geschlecht, Herkunft und Bildungsabschluss.