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Mit Geduld und Akribie

Lesedauer: 2 Minuten
(Quelle: DAS INVESTMENT) Bevor Allan Liu in ein Unternehmen investiert, analysiert er die Daten für die vergangenen zwei Jahre. "In dieser Zeitspanne lässt sich sehr gut studieren, wie sich das Unternehmen in verschiedenen Marktphasen behauptet", begründet er seine Technik. Und damit nicht genug. Er besucht die analysierten Unternehmen regelmäßig nebst deren Konkurrenten, Zulieferer und sogar ihre Kunden. Insgesamt beobachtet er 700 Unternehmen, von denen er rund 200 ins Portfolio nimmt. Allan Liu managt den Aktienfonds Fidelity South East Asia. Dieser konzentreirt sich auf Südostasien - der indische Aktienmarkt bleibt außen vor. Länder wie China, Südkorea, Taiwan, Hongkong oder Singapur gehören dagegen zu Lius Betätigungsfeld. Allein in die drei erstgenannten Regionen hat er derzeit fast zwei Drittel des rund 2,2 Milliarden Euro schweren Fonds investiert. Den Fonds gibt es schon seit Oktober 1990. Seit sieben Jahren trägt Liu die Verantwortung. Und das macht er sehr erfolgreich. In den vergangenen fünf Jahren erreichte er in Euro gerechnet einen Gewinn von 165,6 Prozent (Stand: 10. Juni 2008). Sein Vergleichsindex, der MSCI AC Far East ex Japan, stieg in derselben Zeit lediglich um 127,9 Prozent. Geholfen haben ihm dabei unter anderem größere Positionen in chinesischen Schiffbau-Unternehmen. "Obwohl die Kapazitäten beim Schiffstransport zunehmen, können Schiffbauer die steigende Nachfrage nach Schiffen nur schwer befriedigen", sagt Liu. Speziell die chinesischen Konzerne hätten zudem ihren Marktanteil weltweit gesteigert, was den Aktienkursen zusätzlich gut tat. Generell richtet sich der Fondsmanager bei seinen Investitionen nicht nach großen Branchen- und Ländertrends. Entsprechende Fragen lehnt er mit dem freundlichen Hinweis darauf ab, dass er ein Bottom-up-Investor sei. Das bedeutet nichts anderes, als dass er sich ausschließlich um die Unternehmen selbst kümmert, unabhängig davon, in welcher Branche sie arbeiten oder in welchem Land ihr Hauptsitz ist. Die Branchen- und Ländergewichte in seinem Fonds seien nur das Ergebnis seiner Aktienauswahl, sagt er. Dabei sind ihm die Entwicklung der laufenden Unternehmenseinnahmen (Cashflow) und das voraussichtliche Gewinnwachstum besonders wichtig. Das Management muss fähig, die Wettbewerbsposition stark und die Finanzen müssen solide sein. Statische Größen wie der aktuelle Unternehmenswert bedeuten ihm dagegen weniger. Doch trotz aller Bottom-up-Philosophie: Fünf aktuelle wirtschaftliche Schwerpunkte, die ein Asien-Investment rechtfertigen, sind ihm trotzdem wichtig. Zum Beispiel Konsumgüter: "Die wachsende Mittelschicht in Asien bewirkt, dass Asiaten mehr Geld für höherwertige Dinge ausgeben wie zum Beispiel Luxusprodukte, Reisen, Bildung", sagt Liu. Auch seien die lokalen Börsenbetreiber wegen der steigenden Anzahl börsengehandelter Wertpapiere interessant, ebenso wie Bau- und Maschinenbauunternehmen, die vom Ausbau der Infrastruktur vor allem in Indien, China, Malaysia und Indonesien profitieren. Das dürfte jede Menge spannendes Material zum Analysieren geben.
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