Börsengänge 2021 Mit IPOs Geld verbrennen – kluges Anlegen geht anders
Nicht anders ergeht es europäischen IPOs: Die Hälfte der zehn größten Verlierer des Jahres im Europa-Index Stoxx 600 sind IPOs der vergangenen 15 Monate. Deutschland macht da keine Ausnahme: Acht von zwölf Börsenneulingen notieren unter dem Kurs der Erstnotiz; das durchschnittliche Minus beträgt 10 Prozent.
Unternehmertum sorgt langfristig für attraktive Renditen
Weitaus erfolgreicher als die Spekulation mit IPOs ist die langfristige Beteiligung am Unternehmertum. Der Kauf von Aktien neuer, aussichtsreicher Firmen wird dabei nicht ausgeschlossen, bildet aber keineswegs den Fokus. Hier lautet die Parole vielmehr: Investieren statt Spekulieren! Möglich machen dies das langfristige Investment und die kluge Auswahl der Titel.
Dass es sich lohnt, zeigt die Börsenhistorie: Wer auf Sicht von zehn Jahren in Aktien investierte, erzielte fast immer attraktive Renditen. Bei einer Dauer von 20 Jahren sind Renditen zwischen 7 und 9 Prozent per anno quasi garantiert. Hier sei an die Macht des Zinseszinses erinnert: Bei einer jährlichen Rendite werden aus 250.000 Euro nach 20 Jahren über 1,15 Millionen Euro!
Vertrauen und Geduld sind wichtige Anlegertugenden
Freilich haben Anleger für diese Vermögensmehrung einen Preis zu zahlen. Zum einen müssen sie Kursschwankungen an den Aktienmärkten aushalten. Zum anderen brauchen sie Vertrauen in den guten Ausgang ihres Vorhabens und Geduld.
Angst vor Aktien muss deswegen aber niemand haben. So lässt sich die Aktienquote an das individuelle Risikoprofil anpassen, was Anlegern den sprichwörtlichen guten Schlaf sichert. Zudem können Vermögensprofis weitere Methoden einsetzen, um das Risiko in kritischen Phasen zu reduzieren.
Unsere Überzeugung ist daher: Jeder sollte einen individuell passenden Teil des Vermögens langfristig in Aktien anlegen und so am Unternehmertum teilhaben. Dies ist viel aussichtsreicher als die Suche nach dem nächsten „heißen IPO“.
Über den Autor:
Stephan Albrech ist Vorstand der Albrech & Cie. Vermögensverwaltung aus Köln.