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Ausgezeichnet im Vertrieb Jungmakler des Jahres – was die Sieger richtig machen

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Platz 1: Die Gen-Z-Botschafterin

Hava Misimi feierte ihren ersten breiten Erfolg 2018 mit dem Finanzblog Femance. Die Tipps erreichten viele Interessenten – und vor allem Interessentinnen. 2019 gewann Misimi einen Blogger-Preis der Commerzbank-Tochter Comdirect. Nebenher baute sie einen Instagram-Kanal zum selben Thema auf und veröffentlichte einen Finanzratgeber namens „Money Kondo – Wie du heute deine Finanzen aufräumst und morgen freier lebst“.

Im Frühjahr vergangenen Jahres gründete Misimi Yfinance. Zusammen mit einer Kollegin vermittelt sie Finanzanlagen und Versicherungspolicen, mit an Bord sind zwei Spezialistinnen für Marketing und die Internetkanäle. „Viele meiner Kundinnen sind jünger als ich“, sagt die 27-Jährige. In ihre Beratung kämen viele Angehörige der jungen Generation Z, geboren ab etwa 1995, sie hätten über ihre Internetauftritte oder das Finanzbuch zu ihr gefunden. Oft gehe es dann zunächst um kleine Geldsummen.

„Viele meiner Kundinnen sind noch im Studium oder in der Ausbildung oder verdienen gerade ihr erstes eigenes Geld“, berichtet die Beraterin. Misimi bevorzugt nach eigener Auskunft preisgünstige Anlagemodelle auf ETF-Basis. 2022 soll ein digitaler Robo-Advisor hinzukommen. Eine Besonderheit bei Yfinance: Misimi mietet von Zeit zu Zeit Räume an, in denen sie Kundengespräche gesammelt vor Ort führt. Die sogenannten Pop-up-Stores seien auf Wunsch ihrer Kunden entstanden, normalerweise berät Misimi digital.

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Wie ihre Maklerkollegen Schröders und Teßmann hat auch Gründerin Misimi mit ihrem Konzept offenbar einen Nerv getroffen. Was fällt an den aktuellen Award-Gewinnern auf? Alle drei stehen mit ihren Kunden fast ausschließlich per Video und Digitalnachricht in Kontakt. Ein Hintertürchen für Vor-Ort-Treffen bleibt aber offen. Ganz auf die Möglichkeit solcher Gespräche mögen Kunden offenbar nicht verzichten. Mit einem klaren Alleinstellungsmerkmal plus großem Einsatz lässt sich ein Kundenstamm offenbar auch innerhalb kurzer Zeit quasi von null aufbauen.

Die Konzepte zeigen zudem, dass es sich für Makler lohnen kann, dort aufzutreten, wo sich potenzielle Kunden häufig aufhalten – in den sozialen Netzwerken. Einen persönlichen Draht zu den Plattformen zu haben, ist gewiss von Vorteil. Last not least verraten die Erfolgsstorys: Auch eine vermeintliche Schnapsidee kann, ernsthaft umgesetzt, ein Schlüssel zum beruflichen Fortkommen sein.

Der Jungmakler-Award rücke übrigens nicht nur die direkten Gewinner ins Rampenlicht, will Ex-Preisträger Nicolas Vogt beobachtet haben. Vogt war 2013 Erst- platzierter in der damals noch gesondert gewürdigten Kategorie „Betriebsübernahme“. Mit seinem Preis habe er im Nachgang durchaus geworben, erinnert sich der mittlerweile erfahrene Geschäftsführer des Unternehmens WBV Finanzservice.

Ob ihn der Sieg 2013 geschäftlich vorangebracht habe, vermag Vogt nicht einzuschätzen. Er ist sich aber sicher: „Die Teilnahme an sich hat mir persönlich noch mehr gebracht als der Gewinn des Titels.“ Für ihn sei diese Erfahrung heute vor allem dann hilfreich, wenn er sich mit anderen Ex-Teilnehmern austausche. Die Teilnahme am Jungmakler-Award wirke wie ein sozialer Türöffner.

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