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in KrankenversicherungLesedauer: 6 Minuten

Betriebliche Vorsorge Mit Rückenwind aus der Zwangspause für den Vertrieb

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Betriebs-Pflege-Police 

„Auch zur Absicherung des Pflegerisikos eignet sich die betriebliche Versicherung als ergänzende Säule zur gesetzlichen Pflegeversicherung“, sagt Florian Reuther, Direktor des Verbands der privaten Krankenversicherer. Wie beliebt die Gesundheitsvorsorge über den Chef ist, zeigen aktuelle Daten aus Reuthers Verbandsstatistik: Rund 10.500 Arbeitgeber boten ihren Mitarbeitern Ende 2019 eine betriebliche Krankenversicherung (bKV) an.

Das sind fast dreimal so viele wie fünf Jahre zuvor und über ein Drittel mehr als noch 2018. Insgesamt erhielten damit 883.400 Beschäftigte zusätzliche Leistungen in der Arztpraxis, dem Krankenhaus oder in Pflegeheimen.

Das entspricht einem Plus gegenüber dem Vorjahr um 125.900 Versicherte. Eine Rolle spielt auch hierbei der Fiskus: „Die arbeitgeberfinanzierte bKV wird im Rahmen einer Freigrenze von 44 Euro als steuerfreier Sachlohn behandelt, wenn die Firma die monatlichen Beiträge für die bKV der Mitarbeitenden übernimmt“, erklärt Jürgen Hertlein, Chef-Produktmanager der Nürnberger Versicherung.

bKV-Beiträge als Sachlohn

Der bKV-Bonus findet sich erstmals im geänderten Jahressteuergesetz, das am 1. Januar in Kraft getreten ist. Zuvor wurden beispielsweise Tankgutscheine der Arbeitgeber steuerlich besser behandelt als die bKV-Beiträge, die bislang als Barlohn galten.

„Die Änderung gibt der bKV weiteren Auftrieb“, prognostiziert Jan Esser, der im Vorstand der PKV-Tochter des Allianz-Konzerns das Ressort Produkte und Vertrag verantwortet. Auf die Münchner entfiel im ersten Halbjahr 2020 mehr als ein Drittel des branchenweiten bKV-Wachstums, das bei der Allianz immer stärker auf unabhängige Makler entfällt.

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Esser kann auch aus der Perspektive des Arbeitgebers bestätigen, dass eine bKV-Offerte von Beschäftigten sehr geschätzt wird: Nachdem man den rund 25.000 Mitarbeitern der Allianz Deutschland ein solches Angebot unterbreitet habe, überwog die positive Resonanz.

Gesundheit genießt Aufmerksamkeit

„Das traf den Nerv der Leute“, erinnert sich Esser. Besonders hohes Interesse der Arbeitgeber verzeichnet die Allianz bei den zahnmedizinischen bKV-Bausteinen und den Vorsorgetarifen. Diese kommen unter anderem für eine erweiterte Krebsvorsorge und Herz-Kreislauf-Checks auf und ergänzen das Leistungsniveau der gesetzlichen Krankenkassen. Als Folge der Corona-Pandemie genieße das Thema Gesundheit aber auch ganz allgemein steigende Aufmerksamkeit.

„Die betriebliche Altersvorsorge, Krankenversicherung und ergänzende Pflegeabsicherung durch den Arbeitgeber gewinnen seit einiger Zeit enorm an Bedeutung“, beobachtet auch Karsten Rehfeldt, Geschäftsführer des Rentenberaters BBVS. „Makler und Berater verschenken enormes Geschäftspotenzial, wenn sie mangels Know-how diesen Wachstumsmarkt links liegen lassen.“

Daher arbeitet die Tochtergesellschaft des Maklerpools Apella ab sofort mit dem Bildungsdienstleister Perspectivum zusammen. Gemeinsam bieten sie eine Ausbildung zum Spezialisten für die betriebliche Vorsorge an.

Neue Wege zum Kunden

Doch auch inhaltlich bestens vorbereiteten Vermittlern nahm die Corona-Pandemie zuletzt den politischen Rückenwind aus den Segeln, denn das persönliche Beratungsgespräch ist seit dem Frühjahr nur noch sehr eingeschränkt möglich.

„Physische Termine fallen derzeit nahezu komplett weg“, berichtet Markus Drews, Chef der Canada Life Deutschland. Der Lebensversicherer ist daher jetzt neu auf D-Werk, einer digitalen Video-Plattform zur rechtskonformen Beratung von Arbeitnehmern über das Internet. Der digitale Gesprächskanal eröffne Vermittlern neue Wege zum Kunden.

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