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Mit Trump siegt die Irrationalität über die Realität Gold-Experte Foster: Wie es zum Goldpreis-Einbruch kam und warum es bald aufwärts geht

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Wechselkursänderungen sorgten für hohe Nachfrage aus Indien im November

Aufgrund der steigenden Preise, der bestehenden Steuern und der Einfuhrbeschränkungen war die Nachfrage aus Indien in diesem Jahr bislang eher schwach. Der Fachverband der weltweit führenden Goldminenunternehmen, der World Gold Council, korrigierte seine Nachfrageschätzung auf 650 bis 750 Tonnen. Das wäre der schwächste Wert seit 2009 und im Vergleich mit 858 Tonnen im Jahr 2015 ein Rückgang. Dennoch verzeichnen wir eine gute saisonale Nachfrage, denn die Reserve Bank of India meldet Einfuhren von 86 Tonnen für den Oktober, was im Vergleich zum September mehr als das doppelte Volumen ist und über dem historischen Durchschnitt für Oktober von 70 Tonnen liegt.

In Indien kam es zu einigen Entwicklungen, deren Auswirkungen auf den indischen Goldmarkt noch ungewiss sind. Zum 1. April 2017 soll eine Steuer auf Waren und Dienstleistungen eingeführt werden. Die Steuersätze bewegen sich in den verschiedenen Kategorien zwischen 5 Prozent und 28 Prozent, wobei für die Kategorie Lebensmittel eine Besteuerung von 0 Prozent vorgesehen ist. Für Gold ist ein Steuersatz von 4 Prozent geplant, aber das Finanzministerium hat seine Entscheidung zunächst zurückgestellt.

Im November schossen die Goldprämien in Indien in die Höhe, als die Regierung zwei Banknoten mit hohem Nennwert abschaffte. Dies soll Fälschungen und den Schwarzmarkthandel eindämmen sowie die Inder dazu bewegen, ihre Ersparnisse auf Bankkonten zu verwahren. Außerdem gab es unbestätigte Gerüchte, dass die Regierung ein Einfuhrverbot auf Gold verhängen will.

Wir sind der Ansicht, dass eine derart drakonische Maßnahme der Regierung unwahrscheinlich ist, denn dadurch würde der Schmuggel Überhand nehmen, was eine Überwachung oder Besteuerung unterlaufen würde. Viele Inder nutzen Gold zur Wertsicherung, da sie kaum Vertrauen in das Finanzsystem hegen. Wir bezweifeln, dass eine der jüngsten politischen Neuerungen die vorherrschende Meinung über das System verändern wird.

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