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Mit Trump siegt die Irrationalität über die Realität Gold-Experte Foster: Wie es zum Goldpreis-Einbruch kam und warum es bald aufwärts geht

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Wird es der designierte Präsident Trump schaffen, die anstehenden Probleme zu lösen? Die Märkte geben eine positive Antwort. Wir nicht.

Wir sind der Ansicht, dass diese schleichenden Trends nach der Krise mit der richtigen Steuer- und Geldpolitik umgekehrt werden können. Wird die Tendenz mit Trump im Weißen Haus eine Kehrtwende erfahren? Obwohl wir glauben, dass Trump mit der republikanischen Mehrheit im Kongress vermutlich viele Maßnahmen umsetzen wird, die der Wirtschaft zugutekommen, gibt es eine Reihe von Hindernissen, die ein unmittelbares Risiko für das perfekte Szenario darstellen, das derzeit in die Märkte eingepreist wird:

Extrem hoher Schuldenstand – Die gesamten Verbindlichkeiten der Haushalte, der Unternehmen und der Regierung belaufen sich gegenwärtig auf 250 Prozent des Bruttoinlandsproduktes (BIP), und dieser Wert führt historisch zu einem verhaltenen Wachstum des BIP von gerade einmal 1,5 Prozent laut Gluskin Sheff4. Bei einem solchen Schuldenstand haben Schuldendienst bzw. Schuldentilgung Vorrang vor Ausgaben und Investitionen. Das Haushaltsdefizit betrug 2016 USD 523 Milliarden, also 2,9 Prozent des BIP. Das gesamte öffentliche Defizit beläuft sich auf 77 Prozent des BIP, wobei das Congressional Budget Office (CBO) prognostiziert, dass es bis 2026 auf 85 Prozent ansteigen wird. Die Schätzungen des Wall Street Journal zu den Kosten der Steuerpläne von Trump bewegen sich zwischen 3,5 und 6,2 Billionen Dollar über zehn Jahre, wodurch das Verhältnis der Staatsverschuldung zum BIP laut Tax Policy Center auf über 100 Prozent steigen würde.

Einschränkungen in der Spätphase des Zyklus

Mit einer Dauer von mehr als sieben Jahren ist diese konjunkturelle Expansion die viertlängste seit 1902. Der Nachholbedarf bei der Nachfrage nach hochwertigen Wirtschaftsgütern könnte ausgeschöpft sein. Bei einer Reihe führender Indikatoren folgen die Tendenzen den früheren Trends der Spätphase eines Zyklus. Das Rezessionsrisiko dürfte in den nächsten vier Jahren steigen.

Straffungskurs der Fed – Die Straffungspolitik ist von Natur aus darauf ausgelegt, das Wachstum zu verlangsamen. Steigende Zinsen stellen auch ein Hemmnis für den Immobilien- und den Automobilmarkt dar.

Infrastrukturbeschränkungen – Donald Trump plant Infrastrukturausgaben von USD 1 Billion im Laufe der nächsten zehn Jahre. Allerdings haben wir bereits gesehen, wie wenig Einfluss das 2009 von Präsident Obama lancierte zehnjährige Infrastrukturprogramm zur sofortigen Umsetzung mit Mitteln in Höhe von USD 860 Milliarden auf die Wirtschaft hatte.

Die Stärke des US-Dollars bremst das Wachstum – Je stärker der US-Dollar wird, desto mehr belastet er die Exporte und das industrielle Wachstum.

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