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MLP-Vorstand Manfred Bauer: „Laienberatung schadet der Branche“

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DAS INVESTMENT.com: Wo nimmt MLP seine Berater her?

Bauer:
Das ist gemischt. Mehr als 80 Prozent sind Akademiker, kommen also von der Uni, Banken sind auch eine interessante Adresse. Zum Teil kommen die Berater auch von Versicherungen. Unabhängig von der vorherigen Ausbildung erhalten alle neuen Berater dann eine zweijährige Grundausbildung bei MLP.

DAS INVESTMENT.com:
MLP-Chef Uwe Schroeder-Wildberg hat angekündigt, in diesem Jahr 10 Millionen Euro an Kosten sparen zu wollen. Ist Ihr Ressort auch davon betroffen?

Bauer:
Hier steht das gesamte Unternehmen in der Pflicht, natürlich auch mein Ressort. Gerade in dem schwierigen Umfeld der beiden letzten Jahre war es sehr wichtig, kosten-fit zu sein. Darauf haben wir rechtzeitig reagiert und bereits 2009 knapp 29 Millionen Euro eingespart. Dabei geht es aber nicht um dumpfes cost-cutting. Im Gegenteil: Wir machen nichts, was der Qualität der Beratung schadet. Es geht vielmehr darum, Prozesse und technische Abläufe weiter zu verbessern.

DAS INVESTMENT.com:
Im Moment sieht es bei MLP ergebnistechnisch ja wieder ganz gut aus – die Provisionserlöse stiegen im ersten Halbjahr um 3 Prozent. Ist nach mehreren mageren Quartalen jetzt die Trendwende da … warum seufzen Sie denn?

Bauer:
Keine Sorge – hier gibt es keinen Grund für Trübsal. Wir haben ein erfolgreiches erstes Halbjahr mit vielen positiven Signalen gesehen. Das ändert aber nichts daran, dass der Markt vom Niveau vor der Krise weiterhin entfernt ist.

DAS INVESMENT.com:
Wo liegen denn die Schwierigkeiten?

Bauer:
Bei der Verunsicherung der Verbraucher – Lehman hat der Branche keinen Gefallen getan. Viele Kunden stellen sich nach wie vor die Frage: Will ich mein Geld wirklich langfristig binden? Und vor diesem Hintergrund können wir mit unserem Ergebnis zufrieden sein.

DAS INVESTMENT.com:
Welche Produkte haben wesentlich zum Plus beigetragen?

Bauer:
Es ging in allen Produktsegmenten vorwärts, aber gerade das Vermögensmanagement, die betriebliche Altersvorsorge und die Krankenversicherung haben sich sehr stark entwickelt.

DAS INVESTMENT.com:
Sind das auch die Produktgruppen der Zukunft?

Bauer:
Die Zukunft liegt in einer ganzheitlichen Beratung, dazu gehören alle Produktsparten. Aber zurück zur konkreten Frage: Gerade in der Krankenversicherung sind wir stark von den Vorhaben des Gesetzgebers abhängig. Aber im Moment sieht es gut aus, vor allem wenn die Wartezeit von drei Jahren für einen Wechsel in die Private aufgehoben wird. Großes Potenzial besteht sicherlich im Vermögensmanagement. Und für die Altersvorsorge, wenn man hier neue Beratungswege geht.
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