Großbanken und Vermögensverwalter haben im vergangenen Jahr nur wenig Fortschritt bei exklusiven Smartphone- und Tablet-Anwendungen für vermögenden Kunden (HNWI – High Net Worth Individuals) gemacht. Das stellt das Marktforschungsunternehmen My Private Banking Research in seiner aktuellen Studie, Mobile Apps for Wealth Management 2015, fest. Demnach kommen nur zehn der 30 untersuchten führenden Vermögensverwalter über zwei Drittel der möglichen 80 Punkte. Neun Banken kamen gerade mal auf die Hälfte oder weniger. Dabei sei die Verbreitung von mobilen Geräten unter HNWIs höher als die von PCs und Laptops, sagt Steffen Binder, Forschungsleiter bei My Private Banking Research. Banken würden sich bei ihrer mobilen Strategie immer noch zu sehr auf die Kleinanleger konzentrieren. Auf den ersten vier Plätzen des Mobile Apps for Wealth Management-Ranking tummeln sich Banken, die ihren HNWIs einen sehr guten Service bieten. Die Deutsche Bank belegt gemeinsam mit der südafrikanischen First National Bank (FNB) und der französischen Société Général den vierten Rang mit jeweils 59 Punkten. Den 2.Platz teilen sich die Bankhäuser Credit Suisse und the Royal Bank of Canada. Beide erzielten 61 Punkte. Auf dem 1. Platz steht die französische Großbank BNP Paribas mit 65 Punkten. Verbesserungsmöglichkeiten Wesentliche Verbesserungsmöglichkeiten sieht das Marktforschungsunternehmen in drei Kernbereichen: Die Vermögensverwalter sollten umgehend ihren HNWIs eine exklusive und umfassende Anwendung zur Verfügung stellen. Die Apps für Kleinanleger seien zwar hilfreich, wohlhabende Kunden hätten aber speziellere Bedürfnisse bezüglich Inhalt und Umfang der Anwendung, sagt Binder. Ebenso müssen die Banken bei den Sicherheitsanforderungen nachlegen. Die kleinste Sicherheitslücke kann zu einem Glaubwürdigkeitsschaden gegenüber den HNWIs führen. Damit das nicht passiert, sollten die Anbieter ihre Kunden über die Sicherheitssysteme informieren und zusätzlich auch über biometrische Sicherheitsverfahren nachdenken. Als Letztes schlägt My Private Banking Research vor, dass die App mehr können soll, als bloße Informationen geben und einfache Transaktionen ausführen. Sprachkontrolle, verschiedene Simulatoren, Risikoanalyse-Programme und Portfolio-Optimierungs-Rechner seien nur einige der Möglichkeiten, die es dabei gebe, so das Marktforschungsunternehmen.
Mobile Apps von Vermögensverwaltern
Deutsche Bank belegt 4. Platz
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