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Kurzschlusshandlungen ausgeschlossen Momentum-Strategie lotst durch unsichere Zeiten

Frachtschiff auf dem Rhein
Frachtschiff auf dem Rhein: Durch Pandemie, Ukraine-Krieg und Rohstoffmangel kommt es bei vielen Gütern zu Lieferproblemen, was die Unsicherheit an den Aktienmärkten aktuell befeuert. | Foto: imago images / Michael Gstettenbauer

Honeymoon is over! Wir befinden uns in herausfordernden, von Unsicherheit geprägten Zeiten, die sich natürlich auch in den Kursverläufen widerspiegeln. Der generelle Abwärtstrend an den Börsen wird zwar durch kurze Erholungsphasen unterbrochen, doch der negative Grundtenor konnte noch nicht durchbrochen werden. Zu sehr belasten die Energiekrise, die hohe Inflation und die straffe Geldpolitik der Notenbanken sowie der Krieg vor den Türen der EU die Nerven der Anleger. Diese Risikofaktoren dürften sich in naher Zukunft auch nicht abschwächen: Die goldenen Zeiten an den Finanzmärkten scheinen erst einmal vorbei zu sein.

In diesem von Volatilität geprägten Marktumfeld ist ein aktiver Asset-Management-Ansatz gefragter denn je. Denn neben der konsequenten Absicherung von Verlusten können Fondsmanager auch nach den Gewinnern unter den Aktien Ausschau halten. So gibt es Branchen, die von einer hohen Inflation oder Zins profitieren. Aus dieser Gruppe gilt es, die vielversprechendsten Unternehmen herauszufiltern.

Fondsmanager sind auch nur Menschen

Auch wenn aktive Fonds im Gegensatz zu passiven Produkten in der Lage sind, das Portfolio an die jeweils vorherrschende Marktsituation anzupassen – die dahinterstehenden Fondsmanager unterliegen menschlichen Verhaltensmustern. So treffen auch Fondsmanager nicht stets rein rationale Anlageentscheidungen. Vielmehr können auch sie Emotionen und kognitiven Fehlschlüssen ausgesetzt sein. In Zeiten von Kriegsängsten und wirtschaftlicher Unsicherheit mag auch ein Fondsmanager emotional und überstürzt handeln.

 

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Der wirtschaftswissenschaftliche Zweig der Behavioral Finance hat den Homo Oeconomicus schon lange ins Reich der Mythen verwiesen. Der Psychologe Daniel Kahneman hat nach jahrzehntelangen Untersuchungen zusammen mit seinem Kollegen Amos Tversky in seinem Werk „Schnelles Denken, langsames Denken“ die These aufgestellt, dass das menschliche Gehirn Informationen in zwei unterschiedlichen Weisen verarbeiten kann. Das erste Denksystem arbeitet instinktiv, schnell und emotional. Das zweite Denksystem verarbeitet Informationen langsam und logisch. Auch wenn beide Denksysteme zum Einsatz kommen, überwiegt doch das erste Denksystem, da es weniger Energieressourcen verbraucht und schnelle Entscheidungen ermöglicht.

Jedoch führt dieses Denksystem auch zu gedanklichen Fehlschlüssen. Kognitive Verzerrungen, von denen auch professionelle Anleger betroffen sind, sind zum Beispiel Selbstüberschätzung oder der Ankereffekt. Das heißt, dass Menschen sich bei Entscheidungen unbewusst von Umgebungsfaktoren beeinflussen lassen, selbst wenn diese keine Relevanz für die Entscheidung haben.

Quantitative Modelle ermöglichen rationales Investieren

Eine Möglichkeit, die menschlichen Irrungen beim Investieren auszuschalten, bietet sich durch quantitative Modelle. Hier werden mathematische Regeln in Algorithmen übersetzt, die Handelsentscheidungen automatisiert umsetzen. Eine Variante davon ist die Momentum-Strategie. Diese Anlagestrategie wurde auf Basis des wissenschaftlich umfassend untersuchten und bewiesenen Momentum-Effekts entwickelt. Dieser besagt, dass diejenigen Aktien mit der stärksten Kursentwicklung eine statistisch höhere Wahrscheinlichkeit haben, ihren positiven Trend kurz- bis mittelfristig fortzusetzen.