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  • Fonds der Woche: Eyb & Wallwitz setzt auf Monopolisten

Von in Stolls FondseckeLesedauer: 7 Minuten
Georg von Wallwitz
Georg von Wallwitz: Mit dem Phaidros Schumpeter Aktien setzt er auf etablierte Marktführer und kreative Zerstörer, aus denen sich die herausragenden Monopole von morgen entwickeln können. | Foto: Eyb & Wallwitz / Sven Stoll mit Canva

Monopole im Blick: Vor- und Nachteile für Wirtschaft und Gesellschaft

Von einem Monopol spricht man, wenn es auf einem Markt keinen oder nur wenig Wettbewerb gibt. Ein Unternehmen in einer marktbeherrschenden Stellung kann den Preis und die Menge seines Produktes oder seiner Dienstleistung weitgehend selbst bestimmen. Ein solches Monopol kann dabei verschiedene Ursachen haben. Dazu zählen etwa hohe Markteintrittsbarrieren, Patente, Lizenzen oder staatliche Regulierung.

Ein Monopol hat sowohl Vor- als auch Nachteile für Wirtschaft und Gesellschaft. Einerseits kann ein Monopolist von Skaleneffekten profitieren und in Innovationen investieren. Andererseits kann ein Monopolist seine Marktmacht ausnutzen und überhöhte Preise verlangen, was wiederum zu Wohlfahrtsverlusten führt.

Microsofts Monopol im PC-Betriebssystemmarkt: Eine dominierende Ära

Ein bekanntes Beispiel für einen Monopolisten ist Microsoft. Mit seinem Betriebssystem Windows dominierte das Unternehmen jahrelang den Markt für Personal Computer. In den 1990er Jahren hatte der Technologieriese einen überwältigenden Marktanteil im Bereich der PC-Betriebssysteme, der Schätzungen zufolge bei über 90 Prozent lag.

Microsoft konnte Barrieren für den Wettbewerbseintritt schaffen, indem es sein Betriebssystem eng mit anderen Softwareanwendungen verknüpfte, insbesondere mit Microsoft Office. Dies erschwerte es anderen Unternehmen konkurrierende Produkte anzubieten. Da viele Benutzer Windows verwendeten, entstanden sogenannte Netzwerkeffekte. Das bedeutet, dass die Verbreitung von Windows dazu führte, dass mehr Softwareentwickler Anwendungen für Windows erstellten, was wiederum die Attraktivität des Betriebssystems für Benutzer steigerte. Eine solch dominierende Stellung zahlt sich aus: „Monopole und Oligopole garantieren fast immer Überrenditen. Wer keine Konkurrenz fürchten muss, kann höhere Preise verlangen“, argumentiert der Münchner Fondsmanager Georg von Wallwitz.

Joseph Alois Julius Schumpeter und die kreative Zerstörung

Von Wallwitz verwaltet den Phaidros Schumpeter Aktien, der weltweit anlegt und auf Monopolisten, aber auch deren Herausforderer setzt. Namenspate des Fonds ist Joseph Alois Julius Schumpeter (1883-1950). Der österreichische Ökonom prägte den Begriff der „kreativen Zerstörung“, der zu einem zentralen Konzept in der Wirtschaftstheorie wurde. Die Theorie der kreativen Zerstörung ist ein zentrales Element von Schumpeters Werk „Theorie der wirtschaftlichen Entwicklung“ von 1911 und wurde später in seinem bekanntesten Werk „Kapitalismus, Sozialismus und Demokratie“ von 1942 weiter ausgearbeitet.

 

Innovation und Fortschritt durch den Wandel

Kreative Zerstörung beschreibt den Prozess, durch den innovative Unternehmen, Produkte oder Technologien alte Strukturen und Geschäftsmodelle überflüssig machen. Schumpeter argumentierte, dass dieser Prozess der kreativen Zerstörung der Motor für wirtschaftlichen Fortschritt und Wachstum ist. Neue Ideen, Erfindungen und unternehmerische Aktivitäten führen zu einer ständigen Umgestaltung der wirtschaftlichen Landschaft, indem sie alte Methoden und Strukturen verdrängen. Im Zusammenhang mit monopolistischen Strukturen stellte der Ökonom fest, dass Monopole nicht notwendigerweise schädlich für die Wirtschaft sind, wie es in der klassischen ökonomischen Sichtweise oft behauptet wird.

Schumpeter vertrat die Ansicht, dass Monopole eine bedeutende Rolle bei der Förderung von Innovationen spielen können. Er argumentierte, dass die marktbeherrschenden Unternehmen aufgrund ihres Einflusses und ihrer finanziellen Ressourcen eher in der Lage sind, bedeutende Investitionen in Forschung und Entwicklung zu tätigen. Diese Investitionen könnten dann zu bahnbrechenden Innovationen führen, die den Markt transformieren und langfristig das Wohlstandsniveau erhöhen.

Die Logik hinter diesem Gedanken ist, dass Monopole aufgrund ihres stabilen Marktanteils und ihrer Gewinnsituation eher in der Lage sind, Risiken einzugehen und langfristige Investitionen zu tätigen, während Unternehmen in einem intensiven Wettbewerbsumfeld möglicherweise dazu neigen, kurzfristiger zu denken und weniger zu investieren.

Phaidros Schumpeter Aktien: Fokus auf Unternehmen mit starker Marktdominanz

 

Quelle Fondsdaten: FWW 2025
  • Sektor: Aktienfonds All Cap Welt
  • ISIN: LU1877914132
  • Fondsvolumen: 103,5 Millionen Euro
  • Fondsmanager: Georg von Wallwitz
  • Wertentwicklung 5 Jahre: 66,4 Prozent (10,5 Prozent
  • Wertentwicklung 3 Jahre: 5,7 Prozent (1,9 Prozent p.a.)
  • Wertentwicklung lfd. Jahr: 26,7 Prozent
  •  Sharpe Ratio 3 Jahre: 0,0 Prozent
  • Volatilität 3 Jahre: 14,7 Prozent
  • Max. Verlust: 30 Prozent

Entsprechend dieser Philosophie investiert der Phaidros Schumpeter Aktien weltweit in Aktien von Unternehmen mit starker Marktdominanz und hohen Eintrittsbarrieren. Die ausgewählten Konzerne zeichnen sich durch etablierte Geschäftsmodelle mit stabilen Erträgen aus, gleichzeitig wird der Fokus auf disruptive Geschäftsmodelle gelegt. Diese „kreativen Zerstörer“ fordern etablierte Marktteilnehmer heraus und können die Spielregeln einer Branche grundlegend verändern. Sie zeichnen sich durch überdurchschnittliches Umsatzwachstum und erhebliches Kurspotenzial aus. Ihre Geschäftsmodelle basieren häufig auf langfristigen strukturellen Wachstumstrends wie Digitalisierung, Gesundheit oder Infrastruktur.

Die größte Position im Fonds nimmt mit einer Gewichtung von 4,52 Prozent die Aktie von Alphabet ein. Als Muttergesellschaft von Google gilt Alphabet in einigen Bereichen als marktbeherrschend. Google dominiert weltweit den Markt für Internet-Suchanfragen, allein in Deutschland liegt der Marktanteil bei Anfragen über mobile Endgeräte bei stolzen 96 Prozent. Das Unternehmen ist ein Gigant im Bereich der Online-Werbung und erwirtschaftet einen erheblichen Teil seiner Einnahmen mit Werbedienstleistungen. Alphabet kontrolliert nicht nur die marktbeherrschende Suchmaschine Google, sondern auch andere wichtige Dienste und Produkte wie YouTube, das Android-Betriebssystem für Mobilgeräte, Google Maps und andere.

 

E-Commerce-Giganten im Blick: Amazon und Mercadolibre

Weitere führende Positionen nehmen die E-Commerce-Giganten Amazon und Mercadolibre ein. Das 1999 gegründete argentinische Unternehmen hat sich zu einem der größten Online-Marktplätze und Finanztechnologiefirmen Lateinamerikas entwickelt. „Mercadolibre hat Anfang des Monats sehr solide Zahlen für das dritte Quartal vorgelegt und im November um 27 Prozent zugelegt“, kommentiert von Wallwitz.

Mit Salesforce (+22 Prozent) und Palo Alto Networks (+18 Prozent) reihen sich zwei weitere Titel in die Liste der Monatsgewinner ein, die unter den Top-10 sind. Mit einer Gewichtung von aktuell 56,4 Prozent bilden die USA den geografischen Schwerpunkt des Fonds. Es folgen Aktien aus der Schweiz (10 Prozent), Irland (6 Prozent) und Deutschland (5 Prozent). Die Branchenverteilung ist recht ausgewogen. Mit jeweils rund einem Fünftel des Portfolios sind zyklische Konsumgüter, Informationstechnologie und Gesundheit die Top-Sektoren. Die Aktienquote des Fonds liegt bei 98 Prozent.

Der Fonds wurde am 21. Dezember 2018, also vor genau fünf Jahren, aufgelegt. Wer zu Beginn 10.000 Euro investiert hat, besitzt heute ein Kapital von 16.421 Euro. Das entspricht einer jährlichen Wertentwicklung von 10,47 Prozent. Allein in diesem Jahr beträgt das Plus 26,2 Prozent. „Wenn wir die aktuelle Jahresperformance bis Ende Dezember halten können, haben wir und damit unsere Anlegerinnen und Anleger, ein sehr erfreuliches Kalenderjahr 2023 hinter uns. Eine positive Entwicklung, die so kaum jemand erwartet hätte“, resümiert Wallwitz.

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