30 PKV-Unternehmen im Rating Private Krankenversicherer halten allen Corona-Wellen stand
Die privaten Krankenversicherer in Deutschland meistern die Herausforderungen der Covid-10-Pandemie weiterhin gut. Zu diesem Ergebnis kommt das aktuelle M&M Rating KV-Unternehmen des Analysehauses Morgen & Morgen (M&M). Eine leicht entspanntere Kapitalmarktsituation sowie weiterhin ausbleibende Mehrkosten durch die Pandemie führten dazu, dass sich die Versicherer als solide erweisen und in manchen Bereichen sogar leicht verbessert haben.
Unabhängig davon, weise der Markt für PKV-Vollversicherungen seit Jahren eine relativ stabile Zahl versicherter Personen auf. Die Zusatzversicherungen hingegen steigen an. Einbußen im Neugeschäft gibt es nur in wenigen Bereichen, etwa der Auslandsreiseversicherung. Manche Versicherer könnten im Zusatzgeschäft jedoch deutliche Zuwächse verzeichnen. Diese Entwicklung zeige, dass die Versicherten auch in der Pandemie nicht am Krankenversicherungsschutz sparen.
Corona-Folgen für die Krankenversicherer
Zu spüren bekomme die PKV-Branche die Corona-Pandemie vor allem im Bereich der Kapitalanlagen. Auch wenn sich die Kapitalmärkte 2021 leicht erholt haben, sei die Lage weiter angespannt: Die Nettoverzinsung steigt nur minimal an und liegt noch immer auf niedrigem Niveau. Auch die Bewertungsreserven der Kapitalanlagen sinken aufgrund des Zinsanstiegs am Kapitalmarkt.
Hallo, Herr Kaiser!
Die Kostenquoten der KV-Unternehmen bleiben insgesamt konstant, beim Eigenkapital ist ein leichter Rückgang zu verzeichnen. Positiv erweise sich jedoch die Versicherungsgeschäftliche Ergebnisquote: Sie steigt laut der M&M-Studie das zweite Jahr in Folge erneut leicht an. Auf ähnlichem Niveau wächst auch die Quote der Rückstellungen für Beitragsrückerstattungen (RfB-Quote). Die RfB-Zuführungsquote erhöht sich sogar noch deutlicher.
„Noch ist die Pandemie auch für die Privaten Krankenversicherer nicht ausgestanden. Pandemiebedingt höhere Ausgaben in den Bereichen Prävention, Hygienemaßnahmen und Tests standen verminderte Ausgaben aufgrund aufgeschobener Behandlungen gegenüber. Insgesamt wurden so weniger Gesundheitsleistungen in Anspruch genommen“, fasst Thorsten Bohrmann, Senior Versicherungsanalyst bei Morgen & Morgen zusammen.
Gleichzeitig rechne er aber auch mit steigenden Ausgaben in den kommenden Jahren. Denn laut Bohrmann erkennen die Versicherer ihren Handlungsbedarf: „Die Versicherungsgesellschaften sehen mit verpassten Vorsorgebehandlungen, den damit einhergehenden unerkannten Krankheiten als auch mit den Langzeitfolgen von Covid-19-Erkrankungen und Isolation zukünftig steigende Leistungsausgaben auf sich zukommen. Sie reagieren entsprechend und bilden weiterhin zusätzliche Schadenrückstellungen.“