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in FinanzberatungLesedauer: 2 Minuten

Morningstar-Analyse Provisionsverbot senkt Fondskosten

2013 trat in Großbritannien und den Niederlanden der Provisionsverbot für Investmentfonds und Altersvorsorge-Produkte in Kraft. Das hatte massive Auswirkungen auf Fondskosten, so das Ergebnis der „Global Fund Investor Experience Study“ von Morningstar. Die Rating-Agentur, die den Fondsvertrieb in 25 Ländern verglich, bescheinigte beiden Ländern eine stark gesunkene Kostenquote. 

Viel Geld sparen können britische und niederländische Anleger aber trotzdem nicht. Denn die in diesen Ländern vertriebenen Fonds sind trotz Kostensenkungen nicht viel günstiger als Konkurrenzprodukte aus anderen europäischen Staaten. So liegt die mittlere Kostenquote für Rentenprodukte in Großbritannien und den Niederlanden mit 1,12 beziehungsweise 1,11 Prozent leicht über der in Deutschland (1,06 Prozent). Ähnliches gilt für Aktien- und Mischfonds, wo deutsche Produkte allerdings einen Tick teurer sind als britische oder niederländische. 

Hinzu kommen bei britischen und niederländischen Anlegern noch die Kosten für die Honorarberatung. Im Gegensatz zu Deutschland, wo dieses Modell laut Studie nicht besonders weit verbreitet ist. Neben einem hohen Anteil an provisionsbasierter Beratung kritisieren die Morningstar-Analysten die Ausgabeaufschläge bei Fonds. Damit müsse auch derjenige zahlen, der gar keine Beratung in Anspruch genommen hat, argumentieren sie. Es sei schwer, in Deutschland Fondsprodukte ohne jegliche einmalige oder laufende Gebühren zu bekommen, ohne eine beachtliche Mindestanlagesumme mitbringen zu müssen. 

Außerdem kritisiert Morningstar, dass der Vertrieb sich sehr stark auf konzerneigene Produkte beschränkt. Nicht einmal die Hälfte aller Fonds werden durch das sogenannte Offene-Architektur-Modell vermittelt. Ein Argument für die Einführung des Provisionsverbots, der dem Kunden eine interessenskonfliktfreie Beratung ermöglichen und den Beratern den Vertriebsdruck nehmen würde? Oder überwiegen die Nachteile: Honorare, die zu den Produktkosten hinzukommen würden (siehe Großbritannien und die Niederlande), fehlender Zugang zur Beratung für Menschen mit einem geringen Einkommen beziehungsweise Vermögen und ähnliches? Was denken Sie darüber, liebe Leser? Bitte nutzen Sie die Kommentarfunktion unter dem Artikel, um uns Ihre Meinung mitzuteilen.  

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