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Ranking Frauen im Fonds-Management: So krass hinkt Deutschland hinterher

Frauen managen deutlich weniger Fonds als Männer
Frauen managen deutlich weniger Fonds als Männer | Foto: IMAGO / Westend61

Die Fonds-Branche spielt eine bedeutende Rolle bei der Vermögensbildung und der Investitionsstrategie von Anlegern. Im Jahr 2022 besaßen etwa 18,3 Prozent der Bevölkerung in Deutschland ab 14 Jahren Anteilsscheine von Unternehmen oder Aktienfonds. Dies entspricht rund 12,9 Millionen Bundesbürgern. Der Anteil von Frauen unter den Aktionären liegt immer noch bei nur rund einem Drittel, zwei Drittel sind männlich.

Ein Verhältnis, von dem die Fonds-Branche weit entfernt ist, wie eine Analyse von Morningstar zeigt. Demnach werden gerade einmal 4,7 Prozent der hierzulande domizilierten Fonds von Frauen gesteuert. Auch in Bezug auf das verwaltete Vermögen sind Frauen unterrepräsentiert: Sie zeichnen sich nur für 2,4 Prozent der Assets under Management (AUM) verantwortlich, während Männer für 80,5 Prozent und gemischte Teams für etwas mehr als 17 Prozent zuständig sind.

Mangelnde Diversität in der Fonds-Branche

Analysiert wurden 720 in Deutschland domizilierte aktiv verwaltete Fonds, für die der Name des Managers beziehungsweise der Managerin verfügbar ist. Nur 34 Fonds werden von Frauen geleitet. 623 Fonds werden von Männern verwaltet, 63 von gemischten Teams.

 

Diese Zahlen zeigen, dass die Fondsbranche in Deutschland auch im Jahr 2023 von männlichen Managern dominiert wird. Und dass Deutschland in Sachen Gleichstellung in der Fonds-Branche weit hinter anderen europäischen Ländern zurückliegt.

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Wirklich paritätisch geht es jedoch in keinem Land Europas zu. Im Vereinigten Königreich leiteten im Jahr 2021 mehr Männer namens Dave einen Fonds als Frauen insgesamt. Ähnlich in Italien: 80 männliche Fonds-Manager hießen Francesco, im gesamten Land managen 82 Frauen einen Fonds. In Schweden verwalten Frauen 8 Prozent des Fonds-Vermögens – womit das Land schon auf den vorderen Plätzen mitspielt.

Faktoren für die mangelnde Diversität

Es gibt verschiedene Faktoren, die die mangelnde Diversität im Fonds-Management erklären können. So zeigte eine Untersuchung von KPMG aus dem Jahr 2021, dass nur rund jede vierte Bewerbung in der Asset-Management-Branche von einer Frau komme. Viele Frauen ziehen demnach das Asset Management also gar nicht als potenzielles Berufsfeld in Betracht. Hier könnten gezielte Maßnahmen helfen, um mehr Frauen für eine Karriere in der Finanzbranche zu gewinnen.

 

Zudem arbeiten Frauen innerhalb der Unternehmen häufiger im Personal- oder Marketingbereich und seltener im Portfolio-Management. Das Phänomen ist als „Pink Ghettos“ bekannt.

Noch schlechter als in Deutschland ist das Geschlechterverhältnis übrigens in der Schweiz. Von den in der Schweiz domizilierten Fonds werden nur 3,36 Prozent von Frauen gesteuert, die für 2,79 Prozent der Assets under Management (AUM) verantwortlich sind.

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