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Mr. Dax über Brexit Dirk Müller: „Ich befürchte, dass der Dax auf 8.300 Punkte abstürzt“

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Welche Nachrichten im Zusammenhang mit dem Brexit könnten uns in den kommenden Tagen und Wochen erreichen, die für weitere heftige Kursrückgänge sorgen würden? 

Müller: Das Schlimmste wäre ein monatelanges Tauziehen. Denn nichts hassen die Märkte so sehr wie Unsicherheit. Und gerade darauf steuern wir nun zu: Wie es derzeit aussieht, könnte sich die endgültige Entscheidung noch lange hinziehen.

Wie wird das Thema Brexit im Speziellen und die Diskussion um Europa im Allgemeinen die Börsen in den kommenden Monaten begleiten? 

Müller: Die Lähmung der Wirtschaft, die durch die Ungewissheit hervorgerufen wird, ist die größte Gefahr für die kommenden Monate. Die Immobilieninvestments in Großbritannien schrumpfen, viele Kunden verschieben Käufe oder treten sogar von bereits abgeschlossenen Kaufverträgen zurück. Auch Unternehmen reagieren ähnlich und schieben ihre Investitionen auf. Diese Lähmung kostet extrem viel Wachstum.

Schauen wir auf das große Bild: Die meisten Aktienmärkte befinden sich seit über einem Jahr in einem mittelfristigen Abwärtstrend. Wo stehen wir aktuell? Welche Entwicklung erwarten Sie in den kommenden ein bis zwei Jahren?

Müller: Nach massiven Einbrüchen am Freitag haben sich die deutschen Aktien mittlerweile wieder etwas erholt. Sollte sich der Dax auf dem Stand von 9.300 Punkten stabilisieren, dürfte eine Erholung folgen. Allerdings befürchte ich eher, dass der Dax nach einer kurzen Erholungsphase weiter abstürzt und erst um 8.300 Punkten den Boden erreicht. Von hier aus dürfte es mit dem deutschen Leitindex dann wieder aufwärts gehen, bis in den fünfstelligen Bereich. So zumindest mein aktuelles Hauptszenario.

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