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MSCI Emerging Markets Chinas Festlandaktien gewinnen an Gewicht

John Lin, Portfolio Manager Chinese Equities, und Stuart Rae, Chief Investment Officer Asia-Pacific Value Equities bei AllianceBernstein (AB): „Wir gehen davon aus, dass die A-Aktien in nur drei bis fünf Jahren vollständig integriert sein werden, sie würden dann 16 Prozent des Index ausmachen.“

Der chinesische Aktienmarkt verändert sich mit atemberaubender Geschwindigkeit und wird wahrscheinlich schneller vollständig in den MSCI Emerging Market Index aufgenommen als je ein Markt zuvor. Dennoch sind globale Investoren nach wie vor zurückhaltend. Doch diejenigen, die bereit sind, ihre Vorurteile abzulegen, können gut geführte, innovative Unternehmen finden, die einen riesigen Inlandsmarkt bedienen und großes Wachstumspotenzial haben.

Viele Investoren bevorzugen entwickelte Aktienmärkte, in denen sie relativ einfach investieren können. Die Regierung lässt den Markt mehr oder weniger allein und sorgt für eine einheitliche Aufsicht, Unternehmen machen umfangreiche Angaben über ihre Finanzen, Abläufe und Risiken, damit Investoren fundierte Entscheidungen treffen können.

Heute ähneln A-Aktien, die an Chinas Festland-Börsen gehandelt werden (Onshore-Aktien), dem US-Aktienmarkt im Jahr 1965. Er ist nach wie vor uneinheitlich reguliert, geprägt von einer lückenhaften Kontrolle börsennotierter Unternehmen und dominiert von Privatanlegern, deren Tendenz zu hohen Käufen und niedrigen Verkäufen die Volatilität verschärfen kann.

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Blick voraus: Anteil chinesischer Werte im EM-Index nimmt kräftig zu

Diese Eigenschaften machen viele globale Investoren nervös. Aber umfangreiche und rasche Veränderungen sind im Gange, was zum großen Teil auf die Aufnahme Chinas in den MSCI Emerging Market Index (EM-Index) 2018 zurückzuführen ist. Die Regulierungsbehörden mussten tiefgreifende, und für Anleger vorteilhafte, Änderungen vornehmen, um die Aufnahme zu erreichen, und die Beteiligung ausländischer und institutioneller Investoren ist bereits gestiegen, da Indexfonds gezwungen sind, sich mit neuen chinesischen Komponenten der Benchmark einzudecken. Institutionelle Investoren, die eher auf Fundamentaldaten als auf Emotionen reagieren, neigen dazu, den zuvor von Privatkunden dominierten Märkten Stabilität zu verleihen.

MSCI geht davon aus, dass weitere chinesische Aktien in den Index aufgenommen werden, wobei die nächste Erweiterung im August 2019 erfolgen soll, wenn der Anteil der A-Aktien von 0,7 Prozent auf 2,8 Prozent des Index steigen wird. Wir gehen davon aus, dass die A-Aktien in nur drei bis fünf Jahren vollständig integriert sein werden, sie würden dann 16 Prozent des Index ausmachen. Somit würden chinesische Vermögenswerte insgesamt, einschließlich derjenigen, die an den Börsen Hongkongs gehandelt werden, 42 Prozent des EM-Index ausmachen. Das ist die Hälfte der Zeit, die Südkorea (sechs Jahre) und Taiwan (neun Jahre) benötigt haben, um die vollständige Integration zu erreichen.

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