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  • Löst Mt.Gox das nächste Bitcoin-Beben aus? (2024)

Von in KryptoLesedauer: 4 Minuten
Mt.Gox muss eine Menge Bitcoins zurückzahlen - wird das Auswirkungen auf den Preis haben?
Mt.Gox muss eine Menge Bitcoins zurückzahlen - wird das Auswirkungen auf den Preis haben? | Foto: Imago Images / Depositphotos

Es war einer der spektakulärsten Kriminalfälle der Kryptogeschichte: 2014 meldete die Handelsplattform Mt.Gox Insolvenz an, nachdem rund 850.000 Bitcoin (damals etwa 450 Millionen US-Dollar wert) verschwunden waren.

Nun hat die insolvente Bitcoin-Börse angekündigt, ab Juli 2024 mit der Rückzahlung von rund 142.000 Bitcoin und Bitcoin Cash an geschädigte Anleger zu beginnen. Diese Coins haben beim derzeitigen Kurs einen Wert von etwa 8,5 Milliarden US-Dollar. Viele Marktteilnehmer befürchten jetzt einen erheblichen Verkaufsdruck, wenn ein Großteil der Gläubiger die zurückerhaltenen Bitcoins schnell veräußern, um die enormen Kursgewinne seit dem Mt.Gox-Hack 2014 zu realisieren. Die ersten Anzeichen sprechen nun dafür.

Der Aufstieg und Fall von Mt.Gox

Mt.Gox wurde 2010 gegründet und entwickelte sich schnell zur größten Bitcoin-Börse der Welt. Auf dem Höhepunkt wickelte die Plattform über 70 Prozent aller Bitcoin-Transaktionen weltweit ab. Doch im Februar 2014 meldete Mt. Gox überraschend Insolvenz an.

Rund 850.000 Bitcoin im damaligen Wert von 450 Millionen US-Dollar waren durch Hackerangriffe und Sicherheitslücken verloren gegangen. Der Skandal erschütterte den jungen Kryptomarkt nachhaltig. Bitcoin stürzte um über 50 Prozent ab und viele Anleger verloren das Vertrauen in Kryptobörsen. In den folgenden Jahren versuchte der Mt.Gox-Insolvenzverwalter, die verbleibenden Vermögenswerte zu sichern und die Ansprüche der Gläubiger zu klären.

Bitcoin-Meilensteine seit dem Mt.Gox-Hack

  • 2017: Bitcoin erreicht erstmals 10.000 US-Dollar, Beginn eines spektakulären Bullenmarktes
  • Dezember 2017: Allzeithoch bei knapp 20.000 US-Dollar
  • 2018: Krypto-Winter, Bitcoin fällt um über 80 Prozent auf unter 3.500 US-Dollar
  • 2019: Beginn einer neuen Aufwärtsphase, Kurs steigt bis auf 13.000 US-Dollar
  • März 2020: Corona-Crash an den Märkten, Bitcoin fällt kurzfristig unter 4.000 US-Dollar
  • Dezember 2020: Neues Rekordhoch über 20.000 US-Dollar, Beginn eines Mega-Bullenmarktes
  • Februar 2021: Tesla investiert 1,5 Milliarden US-Dollar in Bitcoin
  • April 2021: Coinbase-IPO, Bitcoin erreicht 64.000 US-Dollar
  • Juli 2021: Chinesische Regulierungsoffensive, Kurs korrigiert auf 30.000 US-Dollar
  • November 2021: Bitcoin-ETF-Zulassung in den USA, Allzeithoch bei 69.000 US-Dollar
  • 2022: Schwieriges Marktumfeld, aber Bitcoin kann sich über 20.000 US-Dollar halten
  • Januar 2024: Zulassung der ersten Spot-ETFs, Bitcoin steigt auf neues Rekordhoch bei 73.798 US-Dollar
  • Juni 2024: Ankündigung der Mt.Gox-Auszahlungen, Kurs fällt unter 58.000 US-Dollar
 

Expertenmeinungen zur aktuellen Situation

Die Ankündigung der Mt.Gox-Rückzahlungen hat den Bitcoin-Preis zuletzt deutlich belastet. Innerhalb weniger Tage fiel der Kurs von 64.000 auf unter 58.000 US-Dollar. Damit ist der Kurs auf ein Zweimonatstief gerutscht. Einige Anleger fürchten, dass die Bitcoin-Gläubiger ihre zurückerhaltenen Coins schnell auf den Markt werfen werden.

Tatsächlich wäre ein Verkaufsvolumen von potenziell 142.000 Bitcoin innerhalb weniger Wochen ein erheblicher Abgabedruck. Zum Vergleich: Der Spot-ETF von Fidelity hält aktuell 167.000 Bitcoin. Würden diese auf einen Schlag liquidiert werden, hätte dies ähnliche Auswirkungen. 

„Mt. Gox-Coins könnten in den nächsten Wochen zu einer relevanten negativen Kursbewegung führen“, warnen die Analysten Anders Helseth und Vetle Lunde von K33 Research. Der Überhang könnte den Markt „erschrecken“.

Auch Trading-Manager Stefan von Haenisch sieht Marktteilnehmer aufgrund der Mt.Gox-Ankündigung Short-Positionen aufbauen. Die Kryptomärkte hätten derzeit Mühe, Käufer zu finden.

Allerdings gibt es auch Stimmen, die vor einer Überschätzung des Verkaufsdrucks warnen. Viele Mt.Gox-Gläubiger seien überzeugte Bitcoin-Anhänger der ersten Stunde, die ihre Coins langfristig halten wollen, meint etwa Alex Thorn von Galaxy Digital. Letztlich bleibe die weitere Entwicklung abzuwarten.

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