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Multi Asset 2.0 Die neue Mischfonds-Generation

Was heute ein bisschen wie ein märchenhaftes „Es war einmal ...“ klingt, war bis zum Ausbruch der Finanzkrise im Jahr 2008 die reale Welt eines Anlegers: Mit solide verzinsten Staatsanleihen ließ sich ein Depot auf ein relativ stabiles Fundament stellen, um dann mit Aktien attraktive Zusatzerträge zu erzielen. Dieses scheinbar einfache Prinzip aus Sicherheit und Renditeturbo funktionierte auch in Krisenzeiten recht gut, da sich die Kurse von Anleihen und Aktien in turbulenten Phasen überwiegend gegenläufig entwickelten.

Die Lehman-Pleite und der weltweite Aktien-Crash läuteten aber eine völlig neue Ära an den Finanzmärkten ein, die mit sinkenden Zinsen und zunehmenden Korrelationen, also gleichläufigen Kursentwicklungen bei verschiedenen Anlageklassen, aktuell ihren vorläufigen Höhepunkt zu finden scheint. Mischfonds waren zunächst eine willkommene Antwort auf die Verunsicherung während und nach der Finanzkrise, schließlich funktionierte der Risikoausgleich zwischen Anleihen und Aktien noch relativ gut. Denn die Verzinsung von Staatsanleihen lieferte noch einen ausreichenden Puffer, um Aktienschwankungen komfortabel abzufedern.



Fondsmanager, die ihre Aktien- und Rentenquote nach einem variablen Ansatz steuerten, waren für die meisten Marktphasen gut gerüstet. Und noch heute gibt es die Traditionalisten, die versuchen, ihre Portfolios mit einer Mischung aus Aktien und Renten durch die Märkte zu navigieren. Allerdings profitieren sie – wenn überhaupt noch – von der vergangenen guten Ertrags- und Wertentwicklung bei Rentenpapieren. Immer mehr zum Verhängnis wird diesen Konzepten die Nullzinspolitik der Notenbanken. Sie haben mit immer weiteren Zinssenkungen dafür gesorgt, dass sich mit Staatsanleihen hoher Bonität nichts mehr verdienen lässt.

Wie sich die verschiedenen Rendite-Risiko-Profile bei Misch- und vermögensverwaltenden Strategien in den vergangenen Jahren entwickelt haben, zeigt eine Branchenauswertung des Research-Hauses MMD. Während die Experten im Frühjahr 2015 bei defensiv aufgestellten Portfolios noch ein durchschnittliches Plus von 7,7 Prozent im Ein-Jahres-Zeitraum errechnet haben, ist es in der aktuellen Erhebung bereits ein Minus von 4,2 Prozent.

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