Multi-Asset-Experte Daniel Seiler Anleger sollten in der Corona-Krise auf Aktien setzen
Die Pandemie von Covid-19 überschattet gegenwärtig Profitabilität und Zahlungsfähigkeit vieler Unternehmen, was die US-Notenbank Fed dazu veranlasst hat, sich im Kreditspread-Management zu versuchen. Allerdings kommt dies bisher mehr den Aktien und weniger den Anleihen der Unternehmen zugute. Vorerst wird sich daran wohl auch nichts ändern, zumindest so lange nicht, bis die Kreditspreads von ihren hohen Niveaus herunterkommen.
Die US-Notenbank Fed hat ihren geldpolitischen Einsatz erhöht, indem sie den Kreditspread ins Visier genommen hat, um angeschlagene Unternehmen über Wasser zu halten. Damit ist der Markt für Unternehmensanleihen zum wohl wichtigsten Indikator geworden, wenn es darum geht, die wirtschaftliche Geschichte der Krise zu bewerten.
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Dies hat folgenden Hintergrund: Wenn man verschiedenen Marktindikatoren Glauben schenken mag, dann ähnelt der gegenwärtige Zustand der Wirtschaft bereits wieder dem Ausgangspunkt, den die Wirtschaft vor dem Ausbruch der Corona-Pandemie hatte. Nicht nur die Term- und Ted-Spreads, als Indikatoren für den Wirtschaftsausblick und die Liquidität, sind wieder auf dem Stand von Januar 2020.
Auch die Dividendenrenditen, die als Proxies für Bewertungsniveaus gelten, haben wieder Vorkrisenniveaus erreicht. Eine Ausnahme bilden dagegen die Kreditspreads. Diese sind nach wie vor hoch und haben sich nicht wesentlich verengt, obwohl sich die Fed und auch andere Zentralbanken entwickelter Länder mittlerweile darin überbieten, Unternehmensanleihen aufzukaufen, um ein Austrocknen der Kreditmärkte zu verhindern.
Solange die Kreditspreads über akzeptablen Niveaus bleiben, werden die Notenbanken in ihren Anstrengungen wohl nicht lockerlassen und weiterhin Liquidität in schwächelnde Marktsegmente injizieren.