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Multi-Asset-Fondsmanagerin „Auf dem Investment-Spielfeld führen viele Ansätze zum Erfolg“

Maya Bhandari: Die Fondsmanagerin und Mitglied des Global Asset Allocation Teams bei Columbia Threadneedle Investments spricht im Interview darüber, welche Investments die Rollen spielentscheidender Fußballer in den Portfolios deutscher Fondsanleger übernehmen können.
Maya Bhandari: Die Fondsmanagerin und Mitglied des Global Asset Allocation Teams bei Columbia Threadneedle Investments spricht im Interview darüber, welche Investments die Rollen spielentscheidender Fußballer in den Portfolios deutscher Fondsanleger übernehmen können. | Foto: Columbia Threadneedle Investments

Multi-Asset-Fonds sind vergleichbar einer Fußballmannschaft aufgestellt. Defensive, Mittelfeld und Offensive – Wie verfolgen Sie diesen Ansatz mit Ihrem Fonds?

Wie im Fußball gibt es auch auf dem Investmentspielfeld viele Ansätze, die zum Erfolg führen können – definiert als das Erreichen des Anlageziels. Beim Threadneedle (Lux) Global Multi-Asset Income Fund ist das Ziel ein regelmäßiger Ertrag von 5 Prozent pro Jahr mit mittelfristigem Kapitalwachstum bei einer Volatilität, die deutlich geringer ist als die eines reinen Aktienportfolios.

In einem renditeschwachen Umfeld brauchen wir eine starke Offensive, ergänzt um eine funktionierende und gut organisierte Abwehr, weil Wertsicherung und Risikomanagement für uns ebenfalls wichtig sind.

Alleingänge von Stürmern sind nicht unser Spiel – wir suchen keine schlagzeilenträchtigen Anlagestorys, sondern diversifizierte Anlagen, die nachhaltige Erträge bieten. Deshalb schütten wir auch nicht aus der Substanz aus, sondern begrenzen unsere Ausschüttung auf 6 Prozent. Alles, was darüber hinausgeht, wird in den Fonds reinvestiert.

Mein fußballverrückter Mann würde mich als eher taktische Managerin bezeichnen, weil ich je nach Marktumfeld auf andere Spieler und Anlageklassen setze, um die jeweils richtigen Ertrags-, Wertzuwachs- oder Diversifikationsbringer im Portfolio zu haben.

Feste Positionen gibt es bei unserem dynamischen Ansatz der Vermögensaufteilung nicht. Je nach Marktumfeld kann jede der drei Ertragsquellen – Aktien, Anleihen und Covered Calls – das Spiel mal dominieren.

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Lassen Sie uns über die einzelnen Segmente sprechen. Die Defensive ist schwer darstellbar im Niedrigzinsumfeld. Wer tritt da angesichts des Zinsniveaus auf den Platz?

In einem renditeschwachen Umfeld können defensive Anlagewerte durchaus eine wichtige Rolle spielen und zusammen mit ertragsorientierten Assets hohe und stabile regelmäßige Erträge generieren.

Beim Threadneedle (Lux) Global Multi-Asset Income Fund zum Beispiel verkaufen wir systematisch gedeckte Kaufoptionen auf bis zu 50 Prozent unseres Aktienengagements. Neben dem Hauptziel, die Rendite zu erhöhen, spielen diese Covered Calls auch eine wichtige defensive Rolle im Portfolio. In Abwärtsmärkten sorgt der Renditeaufschlag für eine gewisse Absicherung. Seit Auflegung des Fonds haben wir durch den Verkauf von Index-Calls, die „aus dem Geld“ sind, im Schnitt einen monatlichen Ertrag von 18 Basispunkten generiert. Das entspricht gut 2 Prozent pro Jahr

In volatileren Monaten managen wir die Covered-Call-Strategie aktiv. So haben wir im Februar dieses Jahres bestehende Calls geschlossen und kurzlaufende Calls neu geschrieben, als die Volatilität zunahm. Dadurch hat diese Strategie alleine im Februar 27 Basispunkte zum Ertrag des Fonds beigetragen. Für uns verteidigt die Abwehr also nicht nur, sondern schießt auch mal ein Tor! Wie der deutsche Verteidiger Andreas Brehme im Finale der Weltmeisterschaft 1990 gegen Argentinien.

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