Multi-Asset Handelskonflikt könnte auf Dienstleistungssektor übergreifen
Anhaltende politische Spannungen
Das Ausmaß, in dem die politischen Entscheidungsträger in der Lage sind, den Markterwartungen zu entsprechen, wird derzeit auf den Prüfstand gestellt. Die US-Notenbank (Fed) hat ihre Zinsen Ende Juli zum ersten Mal seit zehn Jahren gesenkt. Auch wenn dieser Schritt den Märkten deutlich signalisiert worden war und (mit 25 Basispunkten) den Konsenserwartungen entsprach, erschienen die begleitenden Kommentare weniger verlockend. Äußerungen des Fed-Vorsitzenden Jerome Powell, die Zentralbank nehme eine beschränkte geldpolitische Kurskorrektur vor, wurden von den Aktienmärkten mit Enttäuschung aufgenommen, da er damit keine längere Serie von Zinssenkungen in Aussicht stellte.
Der mit dieser Botschaft einhergehende Rückgang der Anleiherenditen verschärfte sich, nachdem Präsident Trump weitere Zollerhöhungen in Aussicht gestellt hatte. Damit wird der nächste Schritt für die Fed noch schwieriger. Die Märkte rechnen nun mit einer Reihe sukzessiver Zinssenkungen bis Ende des Jahres – nicht nur, um die Auswirkungen der Handelssorgen zumindest teilweise auszugleichen, sondern auch in der Absicht, einer Eintrübung des Marktvertrauens entgegenzuwirken. Es sieht zunehmend danach aus, als würde die Fed zu Maßnahmen gedrängt, die sie auf Basis ihres Doppelmandats stabiler Preise und maximaler Beschäftigung kaum noch rechtfertigen kann.
Fazit
Vor dem Hintergrund eines langsameren Wachstums und zunehmender Sorgen, dass die Gewinnmargen ihren Höchststand bereits hinter sich gelassen haben könnten, sind globale Aktien unserer Analyse zufolge insgesamt alles andere als günstig. Weitere Verwirrung am Markt über die Umsetzung weiterer Zinssenkungen durch die Fed könnte die Stabilität des Marktes belasten.
Nachdem wir während des ersten Halbjahres eine vorsichtigere Haltung in Bezug auf Risikoanlagen eingenommen haben, sind wir auch weiterhin davon überzeugt, dass geschicktes Management gefragt ist, um die Herausforderungen zu meistern, die sich im weiteren Jahresverlauf 2019 stellen.