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in Mischfonds & Multi AssetLesedauer: 10 Minuten

Roundtable Multi Asset: „Dem Anleger die Dimension des Risikos veranschaulichen“

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Wie viele Assetklassen braucht man denn, um sich vernünftig im Multi-Asset-Bereich aufzustellen?

Reichelt: Das ist eine Philosophiefrage. Meiner Meinung nach gibt es im Prinzip nur vier Assetklassen: Aktien, Renten, Cash und Immobilien. Denn ich bin persönlich kein großer Rohstoff-Fan: Rohstoffe kann man ansonsten ja auch über Aktien von Produzenten oder etwa Minenbetreibern abdecken. Wer wirklich Angst vor größeren Marktverwerfungen hat, kann vielleicht noch in Gold investieren. In den genannten vier Assetklassen gibt es natürlich Teilausprägungen: Bei Anleihen etwa Staatsanleihen, Corporate Bonds, High Yields und so weiter. Währungen, die viele vielleicht auch als Assetklasse ansehen, halte ich eher für eine taktische Komponente. Denn wer will schone eine Euro-Dollar-Entwicklung vorhersagen?

Martin Dilg, AB
Foto: Jens Hannewald

Dilg: Das sehe ich auch so. Wobei man in den Emerging Markets andere Möglichkeiten hat, Währungen zu spielen. Und meine persönliche Meinung ist: wenn Edelmetalle, dann physisch. Denn wenn das eintritt, für das ein Edelmetall gekauft wurde, sollte ich es ohnehin physisch besitzen.

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Lehmann: Ich glaube fest daran, dass zukünftig Ertragsquellen über Aktien und Renten hinaus notwendig sind, um auskömmliche Renditen zu erzielen. Rohstoffe und Immobilienengagements in liquider Form gehören sicherlich dazu, gerade in der heutigen Zeit können auch Volatilitätsinstrumente und Alphastrategien einen Wertbeitrag liefern.

Fischer: Ich denke, dass es eine Kann-Option ist, möglichst viele Assetklassen zu berücksichtigen. An der Unübersichtlichkeit der vermögensverwaltende Fonds tragen wir nach meiner Meinung als Fondsindustrie, aber auch die Medien eine gewisse Mitschuld. Es war natürlich attraktiv zu sagen, dass ist ein vermögensverwaltender Fonds alles kann. Die Folge war, dass es auf einmal nur noch vermögensverwaltende Fonds gab – und keine exakten Peer Groups mehr. Ich finde vor diesem Hintergrund die Definition anhand der Assetklassen hilfreich: Wer Cash, Renten und Aktien berücksichtigt, ist ein Mischfonds. Kommen weitere Assetklassen hinzu, ist es ein Multi-Asset-Fonds. Und ob dann Rohstoffe oder auch Hedgefonds-Strategien wie Long-short-Strategien mit einfließen werden, sollte eine Kompetenzfrage des Fondsmanagements sein.