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Multi-Asset-Strategien im Jahr 2019 Märkte am Scheideweg

Thomas Kruse, Investmentchef von Amundi Deutschland

Das nächste Jahr wird im Zeichen des Wandels der Wirtschafts- und Finanzmärkte stehen: Auf makro-ökonomischer Ebene geht die globale Expansion weiter, allerdings wird sich das Wirtschaftswachstum allmählich verlangsamen. Damit nehmen die Unsicherheiten zu und entsprechend werden die Märkte noch empfindlicher auf Signale reagieren, die auf einen Umschwung der Stimmungslage hindeuten. Investoren müssen daher ihre Erwartungen den neuen Gegebenheiten anpassen und damit rechnen, dass ihre risikobereinigten Erträge niedriger ausfallen könnten.

Zugleich werden Anleger noch stärker vor der Herausforderung stehen, einerseits Opportunitäten, besonders bei Aktien, zu ergreifen und andererseits aufzupassen, mögliche Zeichen einer Verschlechterung des entsprechenden Marktumfeldes nicht zu übersehen – besonders in der zweiten Hälfte des Jahres. Doch auch unter verschlechterten allgemeinen Bedingungen ergeben sich immer wieder Chancen durch höhere Selektivität und stärkeren Fokus auf Qualität.

Fünf Prüfpunkte für Multi-Asset-Anleger im kommenden Jahr

1. Bei Aktienanlagen gilt es den richtigen Zeitpunkt für den Ausstieg zu finden: Er sollte nicht zu früh sein, denn Aktien sind immer noch attraktiver als Anleihen – vorrangig in den USA. Zugleich ist das jeweilige Risikoprofil zu überdenken.

2. Anleger können die Möglichkeiten nutzen, die sich durch Unterschiede in den Zinssätzen der Zentralbanken ergeben. Nicht überall auf der Welt bewegt sich die Zinspolitik mit dem gleichen Tempo. Eine Erhöhung der Duration bei US-Anleihen macht die Anlagestrategie defensiver und reduziert das Risiko im Portfolio.

3. Die Gefahr einer steigenden Inflation gehört unbedingt auf den Radar von Multi-Asset Investoren. Inflationsindizierte Bonds, Rohstoffe und Aktien bieten Chancen.

4. Aus der besonderen Entwicklung und den Marktstrukturen einzelner Schwellenländer ergeben sich Chancen. Ein selektives Vorgehen und das Beachten von Wachstums-Storys erschließt Renditepotenzial.

5. Die Schuldendynamik ist im Blick zu behalten: Wachsende Verschuldung kann eine Verschlechterung der Finanzkraft von Staaten und Unternehmen bedingen. Alle Investmentideen in allen Anlageklassen sind deshalb daraufhin zu prüfen, ob die dahinter stehenden Staaten und Unternehmen langfristig ihre Verschuldung schultern können.

Performance verbessern bei kontrolliertem Risiko

Unter Rückgriff auf diesen Fahrplan ist im Jahr 2019 generell eine vorsichtigere und vielfältigere Risikoallokation bei allen Assetklassen unerlässlich. Bei der Auswahl der Anlagen sollten stets Qualitätsfaktoren im Vordergrund stehen. Das heißt: Einzelne Länder aber auch ganze Regionen sollten eine geringe Gesamtverschuldung in Relation zum Bruttoinlandsprodukt aufweisen. Gleiches gilt für die Verschuldung von Unternehmen: Deren Schulden sollten in Relation zum Eigenkapital im Rahmen bleiben. Dabei sollte nicht nur die Höhe, sondern auch die jeweilige Ausgestaltung des Schuldendienstes hinterfragt werden. Es gilt: Aus historischer Erfahrung als defensiv einzustufende Anlageklassen müssen nicht automatisch diejenigen mit dem geringsten Risiko sein, solange die Schuldenqualität nicht stimmt.

Wir glauben, dass Anleger mit einer Cross-Asset-Strategie, die darauf ausgelegt ist, exzessive Verschuldung bei öffentlichen und privaten Haushalten sowie bei Unternehmen zu meiden, von einer Win-Win-Position profitieren – unabhängig davon, welche Richtung die Märkte am herannahenden Scheideweg nehmen.

Sofern nicht anders angegeben, stammen alle Informationen in diesem Dokument von Amundi Asset Management und sind aktuell mit Stand 20.11.2018. Die in diesem Dokument vertretenen Einschätzungen der Entwicklung von Wirtschaft und Märkten sind die gegenwärtige Meinung von Amundi Asset Management. Diese Einschätzungen können sich aufgrund von Marktentwicklungen oder anderer Faktoren ändern. Es ist nicht gewährleistet, dass sich Länder, Märkte oder Sektoren so entwickeln wie erwartet. Diese Einschätzungen sind nicht als Anlageberatung, Empfehlungen für bestimmte Wertpapiere oder Indikation zum Handel im Auftrag bestimmter Produkte von Amundi Asset Management zu sehen. Es besteht keine Garantie, dass die erörterten Prognosen tatsächlich eintreten oder dass sich diese Entwicklungen fortsetzen.

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