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in AltersvorsorgeLesedauer: 5 Minuten

Laufende Verzinsung Lebensversicherer geben wieder höhere Überschüsse weiter

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Das Analysehaus Morgen & Morgen (M&M) betrachtet in einer aktuellen Studie die Überschussbeteiligungen deutscher Lebensversicherer. Demnach hat in diesem Jahr erstmals seit mehreren Jahren keine Gesellschaft ihre entsprechende Deklaration gesenkt. 20 der insgesamt 53 analysierten Anbieter haben ihre Überschüsse von 2022 auf 2023 im Durchschnitt um 0,30 Prozentpunkte erhöht. Die Steigerungen liegen zwischen 0,85 und 0,15 Prozentpunkten. 

 

Im Mittel liegen die laufenden Verzinsungen der 53 Gesellschaften 2023 bei 2,1 Prozent, im Vorjahr waren es nur 1,9 Prozent. Die höchste Beteiligung an den Überschüssen beträgt 3 Prozent, die geringste 1,25 Prozent. Im Vorjahr waren es sogar nur 0,90 Prozent. Doch noch immer bieten 21 Versicherer eine Beteiligung von unter 2 Prozent – trotz Erhöhungen von bis zu 0,40 Prozentpunkten. 32 Versicherer liegen dadurch inzwischen bei über 2 Prozent. 

Thorsten Saal, Prokurist, Bereichsleiter Mathematik bei M&M.
Thorsten Saal © MORGEN & MORGEN

33 Versicherer passten ihre Deklaration nicht an. 19 von ihnen beteiligten ihre Kunden bereits 2022 mit über 2 Prozent an den Überschüssen. „Uns hat es überrascht, dass am Ende doch so viele Versicherer ihre Überschussbeteiligung erhöht haben. Diese Entscheidungen wollten wir besser einschätzen können und haben uns die relevanten Unternehmenskennzahlen der erhöhenden Gesellschaften sowie die Marktentwicklung angeschaut“, sagt Thorsten Saal, M&M-Bereichsleiter Mathematik.

Der Zinsanstieg des vergangenen Jahres habe in vielen Bereichen Folgen für die finanzielle Situation der Lebensversicherer: „Der große Hebel, der bei den meisten Gesellschaften kurzfristig Mittel für Überschusserhöhungen freigesetzt hat, sind die größtenteils sinkenden Aufwände für die Zinszusatzreserve, die die Versicherer bilden müssen, um die teilweise hohen Garantiezinsen in den Beständen abzusichern.“ 

Rechnungszins im Bestand 

Rechnungszins im Bestand
Stand: 01/2023; Angaben: Gewichtetes Mittel © MORGEN & MORGEN GmbH
Die Grafik verdeutlicht, wie die Zinszusatzreserve (ZZR) auf den durchschnittlichen Rechnungszins in den Beständen der Versicherer wirkt. Sie zeigt dazu die Werte des Bestandsrechnungszinses vor und nach der ZZR im Zeitablauf – also wie er ohne ZZR aussehen würde und wie er sich durch die ZZR verändert hat.

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Anhand der Linie des Bestandsrechnungszinses vor ZZR ist laut Saal zu erkennen, dass die Bestandsrechnungszinsen im Laufe der Jahre sinken – allein durch den Effekt, dass die Altverträge mit den hohen Rechnungszinsen auslaufen. Je nachdem, wie viele Altverträge ein Versicherer hat, wie lange diese laufen und wie viel niedrig verzinstes Neugeschäft ein Versicherer schreibt, geschieht dies unterschiedlich schnell. In den vorigen Jahren lagen die Bestandsrechnungszinsen der meisten Versicherer ohne die Zinszusatzreserve deutlich über dem Referenzzins für die Zinsentwicklung am Kapitalmarkt. 

Laufende Verzinsung 2023

Laufende Verzinsung 2023
Stand: 01/2023; Grundgesamtheit: 53 deutsche Lebensversicherungsgesellschaften © MORGEN & MORGEN GmbH

Der Wert der Bestandsrechnungszinsen nach ZZR zeigt, wie die Bestandsrechnungszinsen sinken, wenn man den Effekt der Zinszusatzreserve zusätzlich betrachtet. Die ZZR drückt die Bestandsrechnungszinsen unter den Referenzzins. Hierfür waren große Aufwendungen der Versicherer notwendig. Einige Gesellschaften konnten im Bilanzjahr 2021 die Rechnungszinsanforderung inklusive der Aufwände für die Zinszusatzreserve nicht ausschließlich aus den zuzuordnenden Kapitalanlagen stemmen, sondern mussten weitere Erträge – wie zum Beispiel aus dem Risikoergebnis – dafür verwenden. 

Wenn zukünftig der Referenzzins aufgrund der steigenden Zinsen am Kapitalmarkt nicht weiter sinkt, sondern zunächst konstant bleibt, werden die Zuführungen zur Zinszusatzreserve deutlich kleiner ausfallen. Oder es werden stellenweise sogar wegfallen oder umgekehrt Mittel aus der Zinszusatzreserve frei, da der Effekt durch die wegfallenden Altverträge weiterhin besteht. 

 

„Die Auswirkung der Entlastung bei der Zinszusatzreserve ist bei jedem Versicherer unterschiedlich, je nach Anteil der hohen Garantiezinsen im Bestand des Versicherers. In Summe werden die nach und nach auslaufenden Altverträge mit hohen Garantiezinsen für Entlastung sorgen und mehr Spielraum für eine höhere Überschussbeteiligung geben“, sagt Saal. 

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