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Municipal-Markt Das spricht jetzt für US-Kommunalanleihen

Los Angeles International Airport
Los Angeles International Airport: Die Normalisierung der Konjunktur ist gut für Sektoren mit laufenden Einnahmen – für Flughäfen, Mautstraßen und Bildungseinrichtungen. | Foto: Imago Images / ZUMA Wire
Megan Poplowski

2022 war für Municipals nicht einfach. Die starken Zinserhöhungen der Fed und die hohen Abflüsse aus Publikumsfonds führten zu den größten Verlusten seit 40 Jahren, und vielleicht wird 2022 zu einem der schwächsten Jahre für Municipals überhaupt. Zum Vergleich: Seit 1980 lagen Municipals nach Angaben von FactSet nur in fünf Jahren im Minus. Aber es ist nicht alles schlecht. Nie zuvor verzeichneten Investmentgrade-Municipals zwei Kalenderjahre in Folge Verluste, und nach Phasen mit hohen Mittelabflüssen waren die Erträge oft sehr gut.

Gründe für Vorsicht 

Insgesamt ist der Anteil von Privatanlegern am Municipal-Markt höher als an anderen Anleihemärkten. Außerdem reagieren die Kurse stärker auf die Kapitalströme, und wegen der hohen Korrelation mit US-Staatsanleihen ist auch das Zinsrisiko eher hoch. Wir glauben, dass die Fed ihren Leitzins weiter anhebt, um die hartnäckig hohe Inflation einzudämmen. Die straffe Geldpolitik und die Marktspekulationen über die zukünftige Richtung der Notenbank dürften kurzfristig weiter für Volatilität sorgen. Wegen des Zinsumfelds rechnen wir in nächster Zeit mit weiteren Mittelabflüssen und starken Performanceschwankungen.

Gründe für Optimismus

Wir sehen aber auch Gründe für Optimismus. 

Bewertungen: Optimistisch stimmen uns vor allem die aktuellen Bewertungen. Die Renditen von Investmentgrade-Municipals sind heute so hoch wie seit über zehn Jahren nicht mehr, wie Bloomberg beobachtet. Meist machen die Coupons den größten Teil der Anleiheerträge aus. Je höher die Einstiegsrenditen waren, desto mehr hat man in den folgenden fünf Jahren verdient (Grafik). Weil die Renditen von Qualitätsanleihen – wie Investmentgrade-Municipals – heute höher sind als in den letzten Jahren, müssen Anleger für ihre Ertragsziele jetzt nicht mehr so hohe Kreditrisiken eingehen.

Fundamentaldaten: Fundamental stehen die meisten Municipal-Emittenten gut da. Hohe Steuer-einnahmen und Immobilienpreise dürften die Auswirkungen eines Abschwungs auf Bundesstaaten und Kommunen abmildern. Die Steuereinnahmen steigen, und die Rücklagen der Bundesstaaten haben Allzeithochs erreicht. Zwar fallen im Abschwung meist die Immobilienpreise, aber in der Regel verzögert. Einstweilen bleiben die Grundsteuereinnahmen der Kommunen daher stabil. Die Normalisierung der Konjunktur ist gut für Sektoren mit laufenden Einnahmen – für Flughäfen, Mautstraßen und Bildungseinrichtungen. Dem Gesundheitssektor dürften die Bemühungen um eine niedrigere Inflation entgegenkommen. Alles in allem rechnen wir auch in nächster Zeit mit mehr Herauf- als Herabstufungen und anhaltend niedrigen Ausfallquoten. 

 

Stabilität: Der Konjunkturausblick ist zwar unsicher, doch waren Investmentgrade-Municipals in Rezessionen meist recht stabil. Während der letzten vier Rezessionen in den USA verdiente man mit ihnen durchschnittlich 2,0 Prozent. Im ersten Jahr danach waren es 8,4 Prozent, und im gesamten Zyklus – Rezession mit anschließender Erholung – waren es 10,6 Prozent, wie FactSet berichtet.

Aktive Positionierung: Das Wichtigste

Im neuen Jahr rechnen wir mit weniger Wachstum und Inflation – und deshalb auch mit niedrigeren Zinsen und einer Stabilisierung der Assetklasse.

  • Duration kann sich wieder lohnen, sodass wir sie leicht angehoben haben. Die Duration gibt an, wie stark der Kurs einer Anleihe auf Zinsschwankungen reagiert. Wenn beispielsweise die Zinsen um 1 Prozentpunkt steigen, dürfte der Kurs einer Anleihe mit fünfjähriger Duration um etwa 5 Prozent fallen.
  • Die höheren Renditen waren eine Chance, ausgewählte Titel mit geringerer Kreditqualität ins Portfolio aufzunehmen. Da wir aber im neuen Jahr weniger Wirtschaftswachstum erwarten, muss man hier wählerisch bleiben. 
  • Wir bevorzugen nach wie vor Municipals aus den Bereichen Einfamilienhäuser, Bildung und Gesundheit. Der Einfamilienhaussektor hat eine hohe Kreditqualität, ist defensiv und verspricht attraktive Spreads. Im Bildungssektor finden sich unserer Ansicht nach ausgewählte Qualitätstitel mit attraktiven Renditen. Im Gesundheitssektor halten wir Emittenten mit einem hohen Marktanteil, soliden Finanzen und vielfältigen Ertragsquellen für interessant.

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Hinweis: Diese News ist eine Mitteilung des Unternehmens und wurde redaktionell nur leicht bearbeitet.