LinkedIn DAS INVESTMENT
Suche
Aktualisiert am 12.05.2017 - 13:02 UhrLesedauer: 10 Minuten

Musterdepot-Kommentar Trend-Depot: Anlagedruck hält die Kurse im grünen Bereich

Seite 2 / 2

Mit einem solchen Wert kann Markus Herrmann natürlich nicht konkurrieren. Doch angesichts einer durchschnittlichen Dividendenrendite seines Portfolios von derzeit 2,5 Prozent schlägt auch der Manager des Lupus Alpha Dividend Champions die Ausbeute traditioneller Euro-Anleihen um ein Vielfaches. Was zwar nicht direkt vergleichbar ist, Herrmann zufolge aber in den kommenden Jahren dennoch viele Anleger dazu bringen dürfte, stärker als bisher auf Aktien zu setzen – und dort vornehmlich auf Titel, die angesichts regelmäßiger Erträge weniger schwanken als andere.

Dass es nicht völlig ohne Schwankungen gehen wird, hat sich 2016 gleich zweimal gezeigt: in den ersten Wochen des Jahres und in den Tagen nach dem überraschenden Brexit-Votum der Briten. Beides zusammengenommen hat letztlich dazu geführt, dass der Lupus Alpha Dividend Champions seit Anfang Januar nur minimal mit 0,1 Prozent im Plus liegt (Stichtag: 27. September) – aber immerhin 4 Prozentpunkte vor dem Vergleichsindex Stoxx Europe TMI Small Return. Auf Drei-Jahres-Sicht sind es allerdings beeindruckende 68 Prozent, was einem Vorsprung von knapp 30 Prozentpunkten entspricht.

Was an Herrmanns mit nur 30 Titeln nach wie vor sehr konzentriertem Fonds sofort auffällt, ist der mit aktuell 45 Prozent hohe Großbritannien-Anteil – den Herrmann einerseits auf seine Benchmark zurückführt: „Die besteht zu etwas mehr als einem Drittel aus britischen Aktien.“ Andererseits hat er in den Tagen nach dem Abstimmungstermin bei einigen besonders stark gefallenen Aktien, auf deren Geschäftsmodell der Brexit so gut wie keinen Einfluss hat, zugegriffen und so in der Spitze sogar eine Großbritannien-Quote von 52 Prozent erreicht.

Als Beispiele nennt Herrmann das Online-Vergleichsportal Moneysupermarket.com und den Finanzdienstleister Jupiter Fund Management: „Deren Kurse haben darunter gelitten, dass Anleger unmittelbar nach dem Brexit-Beschluss unbedingt aus Finanzwerten herauswollten. Doch beide Unternehmen haben mit dem Geschäft einer traditionellen Bank so gut wie nichts zu tun.“

Um seine Zukäufe finanzieren zu können, nahm Herrmann Gewinne bei gut gelaufenen Pharmawerten mit, unter anderem bei der Schweizer Tecan Group. Weil der Kurs von Jupiter sich sehr schnell erholte und Tecan zwei Monate später angesichts des wieder gestiegenen Risikoappetits vieler Anleger deutlich günstiger zu haben war, tauschte er die Werte vor einigen Wochen antizyklisch zurück.

Für Herrmann sind die jüngsten Ereignisse ein Beleg dafür, dass unabhängig vom Rückenwind der Geldpolitik Stockpicking das Gebot der Stunde ist – zumal die Konjunktur in Europa derzeit keine großen Impulse liefert. Dabei fühlt er sich mit seinem handverlesenen Portfolio, dessen zweiter Schwerpunkt mit 21 Prozent in Deutschland liegt, gut aufgestellt.

Eine Feststellung, die im Großen und Ganzen auch für die vier Musterdepots gilt. Dort kommen auf der Aktienseite fast ausschließlich Stockpicking-Produkte zum Einsatz, zudem sind auch die Depots antizyklisch unterwegs. Letzteres erklärt unter anderem, warum der Lupus Alpha Dividend Champions im Trend-Depot zum Stichtag 27. September nicht mit 0,1 Prozent, sondern mit 2,6 Prozent im Plus liegt: Die Position wurde im Februar nahe der Tiefstkurse noch einmal aufgestockt, was den Einstiegskurs verbilligt hat.

In den derzeit eher richtungslosen Märkten sind allerdings keine Aufstockungen oder Umschichtungen nötig: Wir schauen jetzt mal, was der Oktober bringt.

Den aktuellen Stand aller vier Depots per 27. September sehen Sie hier.

Verpassen Sie keinen Beitrag aus unserem wöchentlichen Online-Magazin DER FONDS und melden Sie sich hier kostenlos per E-Mail an.

Wie hat Ihnen der Artikel gefallen?

Danke für Ihre Bewertung
Leser bewerteten diesen Artikel durchschnittlich mit 0 Sternen
Tipps der Redaktion