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Musterdepot-Kommentar vom 26. Februar 2016 Offensives Depot: Die lohnenden Launen von Mister Market

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Beides hält der Gründer der Münchner Gesellschaft Value Intelligence Advisors gerade im aktuellen Börsenumfeld für extrem wichtig: „Wir sehen in den jüngsten Schwankungen deutliche Anzeichen eines langfristigen konjunkturellen Trendwechsels, in dem sich viele Unternehmen auf einen längeren Abwärtstrend der Umsätze und Margen einstellen müssen.“ Eine Gefahr, die von vielen Marktteilnehmern derzeit noch unterschätzt werde.

Für Rehder zählt deshalb bei der Titelauswahl derzeit nur eines: Qualität, Qualität und nochmals Qualität. Die findet er zwar durchaus – aber nur selten zu Preisen, die deutlich unter dem wahren Firmenwert liegen. Daran hat auch das jüngste Kursgewitter wenig geändert. So würde Rehder zum Beispiel gern weitere Anteile von Berkshire Hathaway ins Portfolio holen. Aber: „Die Aktie hat im Januar nicht den Abschlag erreicht, den ich mir für einen Kauf vorstelle und kostet momentan schon beinahe wieder genauso viel wie Ende Dezember.“

Zu den Favoriten des Münchner Fondsmanagers gehören Unternehmen wie der französische Caterer Sodexo, dessen Kursschwäche im Oktober er zum Einstieg nutzte. „Der Markt für Catering-Dienstleistungen wächst kontinuierlich, da mit dem Outsourcing hohe Kostenvorteile für den Kunden verbunden sind“, begründet Rehder seine Vorliebe. Zudem verfügten die größten Anbieter der Branche über hohe Skalenvorteile, sie hätten bislang relativ wenig von Vorzieheffekten profitiert und sie könnten in nahezu jedem Umfeld organisches Wachstum zeigen. All das habe natürlich seinen Preis: „Auch die Sodexo-Aktie hat sich im Januar bemerkenswert stabil gehalten.“

So hat Rehder in den vergangenen Wochen zwar ein paar Kaufgelegenheiten – unter anderem bei Liberty Global oder United Technologies – genutzt. Großartig verringert hat sich seine Barreserve dadurch jedoch nicht: Sie ist von 37 Prozent Ende Dezember auf aktuell knapp unter 34 Prozent gefallen. Das meiste davon hält er in US-Dollar, weil er dem Euro als Währung wenig abgewinnen kann und Investmentziele in Nordamerika und Großbritannien ganz allgemein solchen in Kontinentaleuropa oder Japan vorzieht.

Die strikte Disziplin ihrer Manager, im Zweifel lieber Cash zu halten als unter Value-Kriterien zu teure Aktien zu kaufen, waren einer der wesentlichen Gründe, den Acatis Gané Value Event UI und den Value Intelligence Fonds AMI in eines der vier vermögensverwaltenden Musterdepots von DER FONDS aufzunehmen. Im offensiv ausgerichteten Depot (siehe Tabelle unten) machen beide Bausteine bislang eine gute Figur – der Anteilspreis-Rückgang liegt 2016 deutlich unter jenen vergleichbarer Aktien- und Mischfonds. Das sorgt mit dafür, dass sich der Verlust des Gesamtdepots mit 3,2 Prozent seit Jahresbeginn durchaus noch in einem erträglichen Rahmen bewegt.

Offensives Depot: Verluste halten sich in engem Rahmen

     
Fonds Datum erste
Aufnahme
Stücke akt. Wert
in Euro
Depot-
Anteil
Gewinn/
Verlust
Acatis Gané Value Event UI 31.12.2015 31,872 6.788,06 14,0% -3,0%
Allianz Discovery Europe Strategy 31.12.2015 62,859 6.741,02 13,9% -3,7%
BHF Value Leaders FT 31.12.2015 88,771 5.687,53 11,8% -5,2%
BL Emerging Markets 31.12.2015 33,44 4.882,95 10,1% -2,3%
Danske Europe Long-Short Dynamic 31.12.2015 590,568 7.091,54 14,7% 1,3%
Invesco Global Structured Equity 31.12.2015 139,488 5.544,25 11,5% -7,6%
Starcap Argos 31.12.2015 36,422 5.009,10 10,4% 0,2%
Value Intelligence Fonds AMI 31.12.2015 71,174 6.672,60 13,8% -4,7%
Gesamt-Depot 48.417,05 100,0%
Depot-Start am 31.12.2015 mit 50.000 Euro Gewinn/Verlust seit
01.01.2016
-3,2%
Vergleichs-Ergebnisse von fünf repräsentativen Mischfonds, die ein vergleichbares Anlageziel verfolgen
BHF Flexible Allocation FT -5,4%
Blackrock Global Allocation -6,2%
DJE Concept -7,8%
FvS Multiple Opportunities -1,8%
M&G Dynamic Allocation -5,6%
Quelle: DER FONDS/Bloomberg/Infos GmbH Investment Fonds Selection
Auswertungstag: 23. Februar 2016
Quelle: 23. Februar 2016


Gleiches gilt für das defensive Depot (minus 2,6 Prozent), das Turnaround-Depot (minus 2,5 Prozent) und – mit leichten Abstrichen – auch für das Trend-Depot (minus 5,4 Prozent). Aktuelle Anpassungen sind nach den jüngsten Zukäufen Mitte Februar nicht erforderlich. Den aktuellen Stand aller vier Depots sehen Sie hier, weitere grundsätzliche Informationen zur Strategie hier.

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