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Nach Bränden im Amazonasgebiet Investoreninitiative will den Regenwald schützen

Von in GlobalLesedauer: 3 Minuten

Im brasilianischen Regenwald wurde zuletzt eine Rekordzahl an Bränden gezählt. Viele von ihnen wurden absichtlich gelegt, um das Land für Viehzucht oder Landwirtschaft nutzbar zu machen. Ein Großteil der auf diesen Flächen gezüchteten Rinder oder des dort angepflanzten Sojas wird in der westlichen Lebensmittelproduktion verwendet oder landet in Restaurants und Supermärkten.

Das Amazonasgebiet gilt als die Lunge der Welt, die Milliarden Tonnen Kohlendioxid aus der Atmosphäre filtert und 20 Prozent des globalen Sauerstoffs produziert. Als Reaktion auf die Brände haben mehr als 200 Investoren eine Erklärung unterzeichnet, die sich an Unternehmen richtet, die an der Soja- und Rinderproduktion in Brasilien und anderen südamerikanischen Ländern beteiligt sind.

Effektive Maßnahmen zum Klimaschutz

„Schritte gegen die Abholzung sind der sinnvollste und kostengünstigste Weg, um dem Klimawandel entgegenzuwirken“, sagt Peter van der Werf, Experte für verantwortungsvolle Kapitalanlage bei Robeco, einem der an der Initiative beteiligten Asset Manager. „Zudem bilden sie ein entscheidendes Element des von der United Nations’ Principles for Responsible Investment entwickelten Maßnahmenplans, um das im Pariser Klimaabkommen festgelegte Ziel der globalen Erwärmung von 1,5 Grad zu erreichen.“

„Im nächsten Schritt möchte die Investoreninitiative konkrete Gespräche mit Unternehmen aufnehmen. Darin sollen Möglichkeiten diskutiert werden, wie die betreffenden Gesellschaften ihre Geschäftsmodelle ändern können, um eine weitere Abholzung zu verhindern“, so van der Werf weiter.

Vier Forderungen von Investoren an Unternehmen

Die aktuelle Investorenerklärung fordert die Unternehmen zu einem klaren Bekenntnis auf, sowohl im Rahmen ihrer eigenen Tätigkeit als auch innerhalb ihrer Lieferketten auf Abholzungen zu verzichten. Folgende vier Punkte werden verlangt:

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  1. Einführung, Umsetzung und Veröffentlichung rohstoffspezifischer Richtlinien, die auf Abholzung verzichten. Dazu zählen quantifizierbare und zeitlich festgelegte Verpflichtungen, die die gesamte Lieferkette und die Beschaffungsregionen abdecken.
  2. Überprüfung der eigenen Betriebsabläufe und der Lieferketten auf Rodungsrisiken und Begrenzung dieser Risiken auf das geringstmögliche Niveau. Zusätzlich Offenlegung dieser Informationen.
  3. Aufbau eines transparenten Überwachungs- und Kontrollsystems, das sicherstellt, dass auch Zuliefererbetriebe die Unternehmensrichtlinien zur Vermeidung von Abholzung einhalten.
  4. Jährliche Berichterstattung zu Abholzungsrisiken und deren Management, einschließlich Offenlegung, welche Fortschritte bei der Umsetzung der eigenen Waldschutzmaßnahmen erzielt wurden.

Neben ökologischen sind auch wirtschaftliche Interessen gefährdet

„Zunehmende Waldrodungen und Brände im Amazonasgebiet sind eine Umweltkatastrophe mit massiven Auswirkungen auf Gesellschaft, ökologische Vielfalt, Wasser und Klima“, stellt die Erklärung fest. „Als größter Regenwald der Welt ist die Region ein globales Refugium für biologische Vielfalt. Zudem handelt es sich um ein unschätzbar wichtiges Ökosystem, von dem auch ökonomische Aktivitäten auf der ganzen Welt abhängen.“

„Die Abholzungen und die daraus resultierenden Folgen können systemische Risiken ebenfalls für die Portfolios von Investoren bedeuten“, so die Erklärung weiter. Daher haben sich mehrere hundert Unternehmen dazu verpflichtet, die rohstoffgetriebene Waldrodung bis 2020 zu beenden. Es gibt jedoch nur wenige Möglichkeiten, die Fortschritte bei der Einhaltung der Verpflichtungen zu überprüfen.“

Für Umweltsünder steigen die Risiken

„Unternehmen, die bei ihren Tätigkeiten und innerhalb ihrer Lieferketten auf Abholzung setzen, könnte der Zugang zu internationalen Märkten zunehmend erschwert werden“, führt die Investorenerklärung aus. „Daher sind sie diese Gesellschaften erhöhten Betriebs-, Reputations- und Regulierungsrisiken ausgesetzt.“

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