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Nach der EZB-Ratssitzung Degussa-Chefvolkswirt: „Die Entwertung der Ersparnisse geht weiter“

Von Lesedauer: 2 Minuten
Thorsten Polleit ist Chefvolkswirt der Degussa und volkswirtschaftlicher Berater eines Alternative Investment Fund
Thorsten Polleit ist Chefvolkswirt der Degussa und volkswirtschaftlicher Berater eines Alternative Investment Fund

Auf ihrer gestrigen Sitzung hat der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) den Leitzins unverändert gehalten: Der Hauptrefinanzierungszins liegt weiterhin bei 0,0 Prozent, der Einlagenzins bei minus 0,4 Prozent.

Auf der EZB-Pressekonferenz verkündete Mario Draghi, dass es auf absehbare Zeit keine Änderung in der bisher verfolgten Zinspolitik geben wird.

Auch die Schuldpapieraufkäufe gehen weiter: Ab April 2017 werden pro Monat 60 Mrd. Euro anstelle von bisher 80 Mrd. Euro gekauft und die (Basis-)Geldmenge in gleichem Umfang erhöht.

„Entwertung der Ersparnisse geht weiter“

Den jüngsten Inflationsanstieg redet die EZB klein, sieht keinen aufwärtsgerichteten Inflationstrend und damit auch keinen Anlass, ihre Geldpolitik zu verändern.

Gleichzeitig signalisiert sie, dass sich die Wachstumsaussichten im Euroraum verbessert haben, beziehungsweise dass sich die Risiken für das Wachstum vermindert haben.

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Sparer und Anleger müssen folglich darauf gefasst sein, dass die meisten Zinsen im Euroraum nach Abzug der Inflation negativ bleiben werden. Mit anderen Worten: Die Entwertung des Geldes und der Ersparnisse geht weiter.

Konsequenz der Geldmengenausweitung

Die EZB-Bilanz wird sich weiter aufblähen – denn das ist die Konsequenz der Euro-Geldmengenausweitung, wenn die EZB Schuldenkäufe kauft und neues Geld aus dem Nichts schafft.

Das wiederum sollte den Euro-Außenwert weiter unter Druck setzen beziehungsweise halten (denn eine entsprechende Erwartung dürfte bereits in den Wechselkursen enthalten sein) – auch wenn der Euro heute gegenüber dem US-Dollar gewinnt.

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