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Nach der EZB-Sitzung Was die Währungen jetzt belastet

Jannis Raftopolous, Geschäftsführer der JRC Capital Management GmbH
Jannis Raftopolous, Geschäftsführer der JRC Capital Management GmbH

Die bisher von der EZB eingeführten Maßnahmen müssen ihr volles Potenzial erst noch entfalten – was durchaus eines langfristigeren Horizonts bedarf. Allerdings gibt es schon erste positive Anzeichen: In der Tat kommen immer mehr günstige Kredite in der Realwirtschaft an. Dafür sprechen auch die europäischen Wachstumszahlen der vergangenen Monate, die sowohl in Deutschland, Frankreich aber auch für die gesamte Euro-Zone besser als erwartet ausfielen.

Push-Programm: Anleihekäufe sollen Inflation ankurbeln

Ihre Anleihekäufe wird die EZB wie geplant in Höhe von 80 Milliarden Euro pro Monat bis März 2017 fortsetzen. Die Spekulationen der letzten Wochen, dass die EZB die Anleihekäufe bereits vor dem geplanten Ende im März zurückfahren könnte, dürften spätestens nach den Aussagen von EZB-Präsident Mario Draghi vom Tisch sein. Weder ein Tapering, eine schrittweise Reduzierung der Anleihekäufe, oder ein abruptes Ende wurden diskutiert. Diese Entscheidung ist vor allem abhängig von der Entwicklung der Inflationsrate, welche zurzeit bei 0,4% liegt und damit weit unter dem EZB-Ziel von 2%. Sowohl die Konjunktur als auch die Inflation sollen durch die Fortsetzung der Anleihekäufe angekurbelt werden.

Enttäuschter Euro

Die europäische Einheitswährung reagierte vergangenen Donnerstag mit leichten Abschlägen und gab gegenüber dem US-Dollar im Vergleich zum Vortag um 0,54% nach. Trotz guter Wirtschaftsdaten scheint für die Währungshüter noch kein nachhaltiger Aufschwung der Konjunktur in Sicht zu sein. Entsprechend schwach notiert der Euro weiterhin.

US-Dollar – auf Seitwärtskurs

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Nach kurzen Stärke- und Schwächephasen in diesem Jahr gilt die US-amerikanische Währung zurzeit als relativ stabil. Dazu trägt auch die Politik der US-Notenbank (Fed) bei, die immer noch sehr abwartend reagiert. Auch die Konjunkturdaten zur US-Wirtschaft, welche teils besser und teils schlechter als erwartet ausfallen, bekräftigen die Seitwärtsphase im US-Dollar.

Allen voran die bevorstehenden Präsidentschaftswahlen könnten den US-Dollar in Bewegung versetzen. Unabhängig vom Ausgang der Wahlen gehen wir davon aus, dass die kommenden Wochen sehr volatil sein werden und es eines strikten Risikomanagements bedarf. Besonders für Investments in den USA werden die kommenden Wochen für viele Anleger eine Herausforderung, da das Währungsrisiko bei solchen politischen Großereignissen ähnlich wie das Investitionsrisiko deutlich höher ist als gewöhnlich.

Euro – US-Dollar: Stabiles Verhältnis

Das übergeordnete Bild des EURUSD Wechselkurses blieb von der Entscheidung der EZB jedoch unberührt. Seit fast zwei Jahren bewegt sich das Währungspaar im Bereich von 1,05 – 1,15 US-Dollar. Diese Range scheint, unserer Meinung nach, auch mittelfristig sehr wahrscheinlich. Der größte Einflussfaktor ist derzeit die Wahl um das Weiße Haus, auf die der US-Dollar mit starken Ausschlägen reagieren könnte. Die Moving Averages (gleitender Durchschnitt von 50, 100, 200 Tagen), die man zur Trendbestimmung heranziehen kann, bestätigen durch zuletzt mehrfache Überkreuzungen eine trendlose Seitwärtsphase.

Die Werte:
50 MA Daily:    1,1173
100 MA Daily:    1,1159
200 MA Daily:    1,1174
(Stand 24.10.2016 10:45)

Die Handelsalgorithmen der JRC antizipierten die kurzfristige Druckphase im EURUSD und fingen an bei 1,1250 das Währungspaar zu verkaufen. Das aufkommende Momentum bestätigte dies und führte zu einem progressiven Aufbau der Position. Der RSI (Relative Strength Index), ein beliebter Indikator, welcher zur Ermittlung von übergekauften und überverkauften Märkten genutzt wird, pendelte in den vergangenen Monaten stets im neutralen Bereich. Derzeit liegt der RSI für den Wechselkurs EURUSD auf täglicher Basis bei 28,27 und zeigt somit eine leicht überverkaufte Situation an. Ein überverkauftes Signal des RSI impliziert eine starke Dominanz der Bären auf dem Markt d.h. die Kurse sind zu stark gefallen, was wiederum auf eine baldige Erholung hindeutet. Ein Anstieg über dem Wert von 30 könnte demnach eine Erholung im EURUSD Kurs mit sich bringen, nachdem dieser im Oktober an Wert verloren hat.

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