Nach der Kongresswahl US-Aktien setzen ihren Höhenflug fort
Thomas Heidel, Leitung Research Fidal
Durch den Ausgang der US-Kongresswahl am 4. November besitzen die Republikaner nun Mehrheiten im Senat und im Repräsentantenhaus. Dabei war der Wahlausgang nicht zuletzt ein Verdienst des glücklosen US-Präsidenten Barack Obama, der künftig nur mit den Republikanern zusammen regieren kann. Diese Situation ist nicht neu für einen US-Präsidenten: schon Bush, Clinton und Reagan standen einem Kongress gegenüber, der von der Opposition beherrscht wurde.
Ein Stillstand der amerikanischen Politik, durch das Fehlen staatspolitischer Vernunft der Parteien, könnte zu einem Damokles-Schwert für die US-Wirtschaftsentwicklung werden. Zwar kann der amtierende Präsident unliebsame Gesetzesinitiativen des politischen Gegners durch sein Vetorecht blockieren (wie jüngst beim Einwanderungsrecht geschehen), allerdings ist dann mit entsprechenden Reaktionen zu rechnen, was die Klage der Republikaner zu Obamas Gesundheitsreform verdeutlicht. Gleichwohl gibt es viele konsensfähige Themen, wie die Steuerreform, den Freihandel sowie den Ausbau der US-Infrastruktur.
Insgesamt haben die Börsen gelassen auf das Wahlergebnis reagiert und historisch gesehen haben die amerikanischen Aktienkurse nach Kongresswahlen fast immer zugelegt.
Seit 1945 stieg der wichtige S&P 500 Index, der die US Wirtschaft wohl am besten repräsentiert, innerhalb der ersten drei Monate im Schnitt um 8 Prozent und nach dem Ablauf eines Jahres sogar um 16 Prozent.
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Quelle: Haver Analytics, YRI calculations
Ein Grund für die aktuell sehr gute Entwicklung des US-Aktienmarktes dürfte sein, dass Anleger Gewissheit schätzen, nachdem nun die konkrete Zusammensetzung der beiden Kongresskammern feststeht. Die immer noch lockere US-Geldpolitik schafft zudem ein börsenfreundliches Klima, auch wenn für nächstes Jahr ein leichtes Anziehen der Zinsen avisiert ist.
Die Wall Street vertraut im Wesentlichen auf die guten Geschäftsaussichten der amerikanischen Unternehmen, die für 2015 ein Wachstum bei den Umsätzen über 3 Prozent und über 9 Prozent bei den Gewinnen erwarten.
Der Unterbau dafür ist das gute heimische Wirtschaftswachstum, das von der guten Konsumlaune der Verbraucher durch die geringe Arbeitslosenrate von 5,8 Prozent und die gesunkenen Energiepreise begünstigt wird. Darüber hinaus profitieren die großen amerikanischen Konzerne von der erwarteten Verbesserung der allgemeinen globalen Konjunkturlage.
Zusätzliche Attraktivität besitzen US-Aktien durch die hohe Dividendenrendite, die anhaltenden Aktienrückkäufe durch die Unternehmen selbst und – für ausländische Investoren – die Wertentwicklungen infolge der aktuellen Dollarstärke.
Trotz der niedrigen Inflationsraten ist bei den geringen Anleiherenditen kaum eine positive reale Verzinsung zu erzielen, so dass bei der Portfolio-Strukturierung Aktien auch weiterhin bevorzugt eingesetzt werden.
Ein Stillstand der amerikanischen Politik, durch das Fehlen staatspolitischer Vernunft der Parteien, könnte zu einem Damokles-Schwert für die US-Wirtschaftsentwicklung werden. Zwar kann der amtierende Präsident unliebsame Gesetzesinitiativen des politischen Gegners durch sein Vetorecht blockieren (wie jüngst beim Einwanderungsrecht geschehen), allerdings ist dann mit entsprechenden Reaktionen zu rechnen, was die Klage der Republikaner zu Obamas Gesundheitsreform verdeutlicht. Gleichwohl gibt es viele konsensfähige Themen, wie die Steuerreform, den Freihandel sowie den Ausbau der US-Infrastruktur.
Insgesamt haben die Börsen gelassen auf das Wahlergebnis reagiert und historisch gesehen haben die amerikanischen Aktienkurse nach Kongresswahlen fast immer zugelegt.
Seit 1945 stieg der wichtige S&P 500 Index, der die US Wirtschaft wohl am besten repräsentiert, innerhalb der ersten drei Monate im Schnitt um 8 Prozent und nach dem Ablauf eines Jahres sogar um 16 Prozent.
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Quelle: Haver Analytics, YRI calculations
Ein Grund für die aktuell sehr gute Entwicklung des US-Aktienmarktes dürfte sein, dass Anleger Gewissheit schätzen, nachdem nun die konkrete Zusammensetzung der beiden Kongresskammern feststeht. Die immer noch lockere US-Geldpolitik schafft zudem ein börsenfreundliches Klima, auch wenn für nächstes Jahr ein leichtes Anziehen der Zinsen avisiert ist.
Die Wall Street vertraut im Wesentlichen auf die guten Geschäftsaussichten der amerikanischen Unternehmen, die für 2015 ein Wachstum bei den Umsätzen über 3 Prozent und über 9 Prozent bei den Gewinnen erwarten.
Der Unterbau dafür ist das gute heimische Wirtschaftswachstum, das von der guten Konsumlaune der Verbraucher durch die geringe Arbeitslosenrate von 5,8 Prozent und die gesunkenen Energiepreise begünstigt wird. Darüber hinaus profitieren die großen amerikanischen Konzerne von der erwarteten Verbesserung der allgemeinen globalen Konjunkturlage.
Zusätzliche Attraktivität besitzen US-Aktien durch die hohe Dividendenrendite, die anhaltenden Aktienrückkäufe durch die Unternehmen selbst und – für ausländische Investoren – die Wertentwicklungen infolge der aktuellen Dollarstärke.
Trotz der niedrigen Inflationsraten ist bei den geringen Anleiherenditen kaum eine positive reale Verzinsung zu erzielen, so dass bei der Portfolio-Strukturierung Aktien auch weiterhin bevorzugt eingesetzt werden.
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