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Nach der Übernahme Wie die Privatbank UBP in Asien mit Coutts-Kunden wachsen will

Nach dem Aufbau eines profitablen Geschäfts mit institutionellen Kunden erwartet die Genfer Privatbank von den neuen Kunden aus dem Bestand von Coutts, dass sich das Blatt für ihre Sparte in Singapur wendet, die besonders vermögende Personen in Asien betreut. Das erklärte Nicolas Faller, Co-Chef für Asset Management, vergangene Woche im Gespräch mit Bloomberg.

„Die Übernahme von Coutts wird uns dabei helfen, eine kritische Masse in Asien zu erreichen“, sagte der 46-jährige Faller. „Wenn man erfolgreich sein will, muss man eine Menge Geld investieren. Mein Bauchgefühl sagt mir, dass in Asien nicht viele Geld machen.“

Die 1969 von Edgar de Picciotto gegründete UBP gehört zu einem Dutzend Schweizer Banken, die mit Vermögensverwaltern aus den USA und Europa um die Reichen in Asien wetteifern. Dort werden die Privatvermögen außerhalb Japans bis 2019 auf 75,1 Billionen Dollar anziehen, verglichen mit 47,3 Billionen Dollar Ende 2014, erwartet Boston Consulting Group. Auch angesichts einer schärferen Regulierung und der Untersuchungen, welche Rolle sie bei Steuerhinterziehungen gespielt haben, blicken Finanzdienstleister aus der Schweiz gen Osten.

Die Schweizer haben mehr „Stehvermögen“ in Asien bewiesen als andere Wettbewerber wie Bank of America oder die französische Société Générale, die Geschäftsbereiche verkauft haben, erklärte James Anderson, Gründer der in London und Genf ansässigen Research-Firma PAM Insight.

„Das ist ein wichtiger Schritt für UBP“, sagte Anderson. „Anders als einige der anderen Schweizer Banken verfügt UBP über das Kapital, Transaktionen zu tätigen. Als privates Familienunternehmen sind sie in der Lage, schnell zu entscheiden und zu handeln.“

Die Privatbank hatte die Coutts-Übernahme im März mit der ehemaligen Eigentümerin Royal Bank of Scotland vereinbart. Vor dem Zukauf verwaltete UBP in Asien vor allem für institutionelle Klienten 7 Milliarden Schweizer Franken. Die Bank geht davon aus, etwa 60 Prozent bis 70 Prozent der 11 Milliarden Franken an Coutts-Kundenvermögen in Asien zu absorbieren.

Die größten Schweizer Banken UBS und Credit Suisse nehmen unter den Vermögensverwaltern in Asien den ersten beziehungsweise dritten Platz ein, geht aus Angaben von Asian Private Banker hervor. UBS kümmerte sich Ende 2014 um 272 Milliarden Dollar, während Credit Suisse 154 Milliarden Dollar verwaltete.

Für die Integration der Asien-Aktiva von Coutts veranschlagt UBP etwa ein Jahr. Während dieser Zeit dürften andere Häuser versuchen, Kunden wegzulocken.

Ausländische Firmen, die sich in Asien um weniger als 5 Milliarden Franken kümmern, sind Faller zufolge wahrscheinlich nicht profitabel. „Die Kosten eines Einstiegs in Asien sind enorm“, sagte er. „Einige Unternehmen stehen vor der Frage: wie lange können wir bleiben und Geld verbrennen?“

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