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Nach Facebook-Datenskandal Warum mehr Regulierung zu mehr Oligopolen führt

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3. Oligopole, nicht nur an der Tankstelle

Jeder kennt es, die Zeitungen schreiben darüber, aber es ist nie etwas nachzuweisen – beim Oligopol an der Tankstelle. Und das wird sich auch nicht ändern. Eine der wichtigsten Eigenschaften eines Oligopols ist, dass es unter den Oligopolisten gleichgerichtete Interessen gibt, über die eine direkte Abstimmung gar nicht erforderlich ist, weil das optimale Verhalten offensichtlich ist.

In der City Nord in Hamburg brauchen die Ölkonzerne gar keine Wimpel ins Fenster zu stellen, damit die Wettbewerber wissen, dass der Preis angehoben werden soll. Der Benzinmarkt in Rotterdam ist öffentlich, die Richtung der Preise damit klar und in gut funktionierenden Oligopolen gibt es keinen, der das macht, was am unangenehmsten wäre: einen Preiskrieg. Der eine hebt den Benzinpreis einen Cent an, die andern überlegen, was gut für sie ist.

Preiskrieg drückt die Marge 

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Es wird weder telefoniert, noch eine E-Mail geschrieben und schon gar nicht ein Kartellvorgang durch den Kauf eines Unternehmens ausgelöst. Ob der Preis einen Cent steigt oder fällt, interessiert ja vielleicht die Verbraucher. Für die Oligopolisten ist viel wichtiger, dass die Marge nicht negativ beeinflusst wird. Das wäre bei einem Preiskrieg der Fall. Aber da helfen die Staaten gerne mit: Anti-Dumping nennt sich das. Haben Sie sicher neulich schon gehört, im Zusammenhang mit Trump, Stahl und China.

Die Strukturen, innerhalb derer Oligopole agieren, sind zumeist völlig legal. Und die Stakeholder – allen voran Gewerkschaften und Steuern erhebende Politiker – haben wenig Interesse, dass sich daran etwas ändert. Wer das bezahlt: Sie natürlich. Mit höheren Preisen und geringerer Innovation. Das ist dann die Chance für die Kleinen – und von denen gibt es ja in der Schweiz und Deutschland so viele, dass Chinesen und Amerikaner ordentlich neidisch sind.

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