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Nach jüngstem Rückgang politischer Risiken „Europäische Aktien könnten eine Aufholjagd starten“

Nach unserer Ansicht basieren diese zyklischen Bewegungen auf:

- Ermutigenden Verlautbarungen über ein Abkommen zur ersten Phase der chinesisch-amerikanischen Handelsgespräche

- Einem kurzfristig signifikanten Rückgang des Risikos für einen harten Brexit

- Anzeichen einer Stabilisierung des globalen Fertigungssektors gemäß neusten Einkaufsmanager-Umfragen nach einem Jahr schwerer Einbrüche

Handelskrieg und Brexit belasten die Märkte weiterhin

Die jüngste Abnahme des politischen Risikos ist eine deutliche Veränderung in einem Klima, das zuvor durch gegenseitiges Hochschaukeln durch die beteiligten Entscheidungsträger geprägt war. Gleichzeitig halten wir es für sehr wahrscheinlich, dass die Hoffnungen auf ein Abkommen zwischen den USA und China sowie das gesunkene Risiko eines harten Brexits primär die Bereitschaft aller Beteiligten reflektiert, ein Worst-Case-Szenario zu vermeiden. Das allein würde einen Anstieg der von Nervosität gekennzeichneten Märkte rechtfertigen. Allerdings lassen sich aus unserer Sicht keine Gründe für eine wesentliche Verringerung der Ungewissheit ausmachen. Angesichts der Dimension des Handelsstreits zwischen den Vereinigten Staaten und China ist die erste Phase eines möglichen Abkommens vergleichsweise einfach. Phase zwei und vor allem Phase drei würden hingegen eine grundlegende Veränderung des politischen Klimas erfordern, dass ein Durchbruch diesbezüglich derzeit unerreichbar erscheint. Denn klar ist: In den USA herrscht ein politischer Konsens, so lange Sanktionen gegen China zu verhängen, bis Peking gängige Handelspraktiken übernimmt. Und in Großbritannien dürften die Verhandlungen, auch wenn ein harter Brexit vermieden wird, über den geplanten Zeitrahmen, das heißt über 2020 hinaus, fortdauern. Ein Abschluss von Handelsabkommen beansprucht immer mehrere Jahre, und derzeit ist noch nicht absehbar, wie sich die nächste britische Regierung positionieren wird. In beiden Fällen wird die politische Unsicherheit hoch genug bleiben, um die Investitionsentscheidungen der Unternehmen zu beeinträchtigen.

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Der Zyklus ist auf einen Abwärtstrend eingeschwenkt

Auch die Anzeichen einer Stabilisierung des verarbeitenden Gewerbes über einen Monat hinweg stellen für uns keinen Trend dar, zumal der bisher an sich robuste Dienstleistungssektor nun etwas anfälliger für den anhaltenden industriellen Einbruch zu sein scheint. Daher halten wir an unserer Einschätzung einer globalen Konjunkturabschwächung fest. Ungeachtet der politischen Unsicherheiten setzen Lohnforderungen die Margen der Unternehmen sowohl in den USA als auch in Europa unter Druck. Dies bietet zwar eine gewisse Planungssicherheit bei der Prognose der Verbraucherausgaben, behindert aber Investitionsvorhaben und die Einstellung neuer Mitarbeiter, sodass der Zyklus nun klar auf einen Abwärtstrend eingeschwenkt ist.

Gewichtung europäischer Aktien erhöht

Aus unserer Sicht spiegeln die Marktbewegungen im Oktober nicht einen Szenarienwechsel wider, sondern eher das Verhalten von Anlegern, ihre Portfolios weg von einer starken Risikoausrichtung hin zu defensiven Titeln und geringerer Duration umgeschichtet zu haben. Vor diesem Hintergrund bleiben wir bei unserer Anlageallokation eher zurückhaltend.

Nachdem das politische Risiko in Großbritannien – und zuvor bereits in Italien – gesunken ist, haben wir die Gewichtung europäischer Aktien erhöht. Denn politische Risiken hatten dazu geführt, dass internationale Investoren europäische Aktien stark untergewichtet hatten. Jetzt könnte es zu einer Aufholjagd kommen.

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