Nach Kritik Facebook will Libra an einzelne Währungen koppeln
Facebook lenkt bei Libra ein: Nach einem Bericht des Online-Magazins „Finance Forward“ hat das soziale Netzwerk die Pläne für die Digitalwährung angepasst. Demnach will Facebook auf den Währungskorb aus Dollar, Euro, Pfund, Yen und Singapur-Dollar verzichten, mit dem die Kryptowährung eigentlich gestützt werden sollte. Stattdessen werde Libra jeweils nur an eine Währung gekoppelt, heißt es. In diesem Fall würde es verschiedene Libra-Devisen geben, etwa eine Euro-Libra und eine Dollar-Libra.
Das soziale Netzwerk reagiert damit auf die anhaltende Kritik. So hatte etwa die Europäische Union kürzlich angekündigt, Digitalwährungen wie Libra erst zuzulassen, wenn alle rechtlichen und regulatorischen Fragen geklärt seien. Mit dem Devisenkorb könnte die Währung zu mächtig werden, so die Befürchtung der Kritiker.
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Der Verzicht auf den Währungskorb schwäche das Projekt, so der Europaabgeordnete Stefan Berger (CDU) gegenüber „Finance Forward“. Schließlich sei Libra als globale Währung vorgestellt worden. Dass die Digitalwährung grundsätzlich gefährdet sei, glaubt der Politiker aber nicht: „Ob Libra nun an einen Währungskorb gebunden ist oder mehrere Systeme betreibt, ist im Ergebnis allenfalls ein kosmetischer Unterschied, da die internen Verrechnungsmechanismen von Bedeutung sein werden.“
Weiterer Partner steigt bei Libra aus
Erst in der vergangenen Woche war bekanntgeworden, dass ein weiterer prominenter Partner bei Libra aussteigt: Der Telekommunikationsanbieter Vodafone hat seinen Rückzug angekündigt, um sich stattdessen auf ein anderes Projekt zu konzentrieren.
Bei Gründung im vergangenen Oktober bestand die Libra Association, die das Projekt vorantreiben soll, aus 28 Unternehmen. Wenig später stiegen Visa, Mastercard, die Bezahldienste Stripe und Paypal sowie Ebay bereits wieder aus dem Kreis der Partner aus.