Unter anderem wurden fünfjährige deutsche Bundesobligationen erworben, berichten drei Personen mit Kenntnis der Transaktionen. Sie baten um Anonymität, da diese vertraulich seien. Belgische und italienische Papiere wurden ebenfalls gekauft, sagte eine der Personen.
Während die Europäische Zentralbank und nationale Zentralbanken mit Käufen von Staatsanleihen beginnen, um die Inflation im Euroraum anzuschieben, liegt in sieben Euroraum-Ländern die Verzinsung kurzfristiger Papiere unter Null. Das bedeutet, dass ein Käufer weniger zurückerhalten würde als er gezahlt hat, wenn er die Papiere bis Fälligkeit hält. Diese Entwicklung schiebt die Nachfrage für längerfristige Anleihen an, insbesondere da die EZB-Vorschriften Käufe von Papieren mit einer Rendite unter dem Einlagensatz von minus 0,2 Prozent ausschließen.
“Niemand will gegen Strom schwimmen,” sagte Felix Herrmann, Analyst bei der DZ Bank in Frankfurt. “Wir haben viele Investoren, die verzweifelt auf der Suche nach Rendite sind. Sie steigen einfach bei jenen Bonds ein, die ein gewisses Renditepotenzial haben.”
Die Rendite von fünfjährigen deutschen Bundesobligationen sank um einen Basispunkt auf minus 0,09 Prozent. Die Rendite der siebenjährigen deutschen Papiere rutschte erstmals am 27. Februar unter Null.
Die Renditeprämie 30-jähriger Bundesanleihen gegenüber zweijährigen Bundesschatzanweisungen ist auf 107 Basispunkte geschrumpft, den geringsten Wert seit Oktober 2008. Zum Vergleich: Vor einem Jahr lag sie noch bei 234 Basispunkten. Vor dem Hintergrund der EZB-Käufe ist die Rendite 30-jähriger deutscher Papiere auf ein Allzeittief von 0,848 Prozent gesunken.
Auch die Renditen 30-jähriger Bonds aus Österreich und Italien fielen auf Rekordtiefs.
Nach Start des EZB-Programms
Notenbanken kaufen deutsche Papiere mit Negativrendite
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