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Nach US-Präsidentschaftswahl Deshalb halten wir an den Schwellenländern fest

Tine Choi, Chefstrategin der Danske Bank und Beraterin bei Danske Invest
Tine Choi, Chefstrategin der Danske Bank und Beraterin bei Danske Invest

Während die Finanzmärkte in den USA und Europa Donald Trumps Wahlsieg zumindest kurzfristig gut verkraftet haben, wurden die Schwellenländer stark in Mitleidenschaft gezogen. Die neuen Märkte in Asien und Lateinamerika zum Beispiel reagierten mit einem Kurseinbruch auf breiter Front – betroffen waren Aktien, Anleihen und Währungen.

Die US-Zinsen sind in der Erwartung gestiegen, dass Trump Wachstum und Inflation herbeiführen wird, und das kommt den Emerging Markets bislang in keinster Weise zugute. Die höheren Zinsen und die Aufwertung des US-Dollar gegenüber den heimischen Währungen bringen im Allgemeinen steigende Finanzierungskosten für die betreffenden Volkswirtschaften mit sich. Gleichzeitig hatten die Anleger Trumps Positionen in Bezug auf den internationalen Handel im Blick: Während des Wahlkampfs war der republikanische Kandidat Verfechter einer Neuverhandlung internationaler Abkommen sowie einer Errichtung von Handelsbarrieren, die US-amerikanische Unternehmen am Heimatmarkt beschützen und dadurch Arbeitsplätze in den USA sichern sollten. Für die Schwellenländer ist dies Zündstoff.

Trumps Ankündigungen lassen Anleger in der Schwebe

Inhaltlich ist Trumps bevorstehende Präsidentschaft noch immer mit großen Fragezeichen versehen. Selbst jetzt, wo die deutliche Wahlkampfrhetorik vorüber ist, ahnen wir teilweise weiterhin nicht, was genau er eigentlich umsetzen will. Ebenso unklar ist, ob der neue Präsident seine Vorstellungen durch den Kongress bekommt. Das lässt uns und die Anleger in der Schwebe. Am Markt scheint es aktuell die bevorzugte Reaktion zu sein, beim Thema Schwellenländer einfach die Fühler einzuziehen.

Wir bei der Danske Bank halten jedoch bis auf Weiteres an unserer neutralen Gewichtung von Schwellenländer-Investments fest – und zwar sowohl in Bezug auf Aktien als auch auf Hartwährungsanleihen. Das bedeutet, dass sich der Anteil dieser Anlageklassen in unseren Portfoliolösungen auf einem von uns langfristig erwarteten Niveau befindet.

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Für die Beibehaltung unserer Allokation gibt es mehrere Gründe:

Die konjunkturelle Aufschwungphase hält an

Die globalen Wachstumsaussichten bleiben unverändert. Sollte Trump seine finanzpolitischen Lockerungen durchsetzen, kann dies das US-amerikanische Wachstum weiter ankurbeln. Darüber hinaus hat sich rein realwirtschaftlich trotz allem noch nichts geändert. Das gilt auch für die Schwellenländer, die sich aktuell in einer Aufschwungphase befinden, die von der Stabilisierung in China unterstützt wird und nicht zuletzt davon, dass die gebeutelten Ökonomien in Russland und Brasilien anscheinend die Talsohle hinter sich gelassen haben.

Stärkere Risikoneigung beflügelt Schwellenländer-Investments

Gleichzeitig erwarten wir, dass der US-Dollar längerfristig abwerten wird und dass die Zinsanstiege der letzten Zeit übertrieben waren. Zu guter Letzt darf auch nicht vergessen werden, dass – obwohl höhere globale Zinsen für sich gesehen negativ für die Schwellenländer sind – sie sich in der Regel positiv auf den Risikoappetit der Investoren auswirken. Dies beflügelt Anlagen in den Schwellenländern, wenn die Zinsen aus den richtigen Gründen steigen, zum Beispiel aufgrund eines anziehenden Wachstums.

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