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Nach Weggang von Talib Sheikh Warum der JPM Global Macro Opportunities sein Morningstar-Rating verliert

Nach Weggang von Fondsmanager Talib Sheikh hat Morningstar den JP Morgan Global Macro Opportunities "unter Beobachtung" gestellt.
Nach Weggang von Fondsmanager Talib Sheikh hat Morningstar den JP Morgan Global Macro Opportunities "unter Beobachtung" gestellt. | Foto: J.P. Morgan

Als Reaktion auf den Weggang des Fondsmanagers Talib Sheikh von J.P.Morgan Asset Management entzieht das Analysehaus Morningstar dem Mischfonds JP Morgan Global Macro Opportunities (ISIN LU0095938881) vorläufig die qualitative Rating-Note. Der 4,8 Milliarden Euro schwere Mischfonds, der in den Topseller-Listen hiesiger Maklerpools in der Vergangenheit zeitweise in den Top 10 verzeichnet war, steht bei Morningstar aktuell „under review“: Die Analysten wollen sich den Fonds noch einmal genau ansehen, bevor sie ihn neu einstufen.

Der Global Macro Opportunities hat mit Auflagedatum 1998 schon einige Jährchen auf dem Buckel. Seinen heutigen Investmentansatz verfolgt er allerdings erst seit rund fünf Jahren. Das Fondsmanagement sucht nach makroökonomischen Trends, also nach zyklischen oder n Veränderungen in der globalen Wirtschaft. Aus den Trend-Themen leitet es seine Anlageideen ab. Neben klassischen Aktien und Anleihen kommen auch Relative-Value-Strategien zum Tragen – Strategien, die sich relative Marktentwicklungen zunutze machen und von Kursdifferenzen profitieren. Daneben investiert der Fonds auch in Währungen, Volatilität und in Derivate. Moningstar ordnet ihn in die Kategorie der Alternativen Fondsprodukte mit Multistrategie-Ansatz ein.

Der Fonds hatte noch vor Kurzem eine qualitative Morningstar-Rating-Note. Vier von fünf Kategorien waren mit „positiv“ bewertet: das Fondsmanagement, die auflegende Gesellschaft, die Anlage-Ergebnisse und die Kosten. Lediglich den Investment-Prozess stuften die Analysten als „neutral“ ein. Im Ergebnis ergab das ein Bronze-Siegel.

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Morningstar will nach eigenen Angaben jetzt zeitnah das Gespräch mit dem verbliebenen Fondsmanagement suchen. An der Spitze des JP Morgan Global Macro Opportunities stehen nach Sheiks Weggang auch weiterhin die Fondsmanager James Elliot und Shrenick Shah. Wenn die Analysten zu dem Schluss kommen, dass der Wechsel keine negativen Auswirkungen auf die zukünftige Fondsperformance nach sich ziehe, erhält der Fonds sein vormaliges Bronze-Rating zurück.

Regulärer Vorgang

Dass Fonds bei Wechseln im Management erst einmal die Bewertung entzogen wird, ist ein bei Morningstar ein übliches Vorgehen. Ende vergangenen Jahres wiederfuhr das etwas dem Aktienfonds M&G Global Leaders, für den Aled Smith im April die Verantwortung niederlegen soll. Auch dem DWS Aktien Strategie Deutschland wurde nach Ankündigung des Weggangs von Henning Gebhardt vorübergehend das qualitative Rating entzogen. Nach einem Monat hatten die Analysten ein neues Urteil gefällt: Statt „Silber“ gab es „Bronze“.

Interessant in diesem Fall: Talib Sheikh stand bei J.P. Morgan auch in der Verantwortung für den Mischfondsriesen JP Morgan Global Income. Dieser darf allerdings sein qualitatives Rating behalten. Aus dem Analysehaus heißt es hierzu: Die strategischen Schlüsselentscheidungen treffe zentral von New York Michael Schoenhaut. Schoenhaut ist im Global Income bereits seit 2007 am Ruder. Er könne auf die Unterstützung des gesamten Multi-Asset-Teams von J.P. Morgan Global AM zählen. Talib Sheikh, der von London aus seine Expertise zulieferte und seit 2010 mit an Bord war, haben Morningstar-Analysten offenbar einen nicht so ausschlaggebenden Anteil an den Investment-Entscheidungen beigemessen.

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