Viele Anleger sind mit der Performance der Green-Tech-Fonds in letzter Zeit verständlicherweise nicht zufrieden. Teilweise erlitten die Fonds größere Kursrückgänge, ausgelöst unter anderem von dem starken Wettbewerb im Solar- und Windkraft-Sektor, der sich entsprechend auf die Margen und Unternehmensgewinne negativ auswirkte.
Nach der rauschenden Party kam die Katerstimmung
Hinzu kam, dass der Wasserstoff-Sektor nach einem fulminanten Anstieg, der bis Anfang 2021 andauerte, schon fast eine Art Ausverkauf erlebte. Und so ist es kaum verwunderlich, dass viele Investoren dem Bereich nach und nach den Rücken kehrten. Aber wie so oft gibt es auch hier positive Ausnahmen, und eine wollen wir uns nun näher anschauen: den Green Tech ESG Equity (ISIN: LI0566543885).
Wer steckt dahinter? Global Strategic Capital. Das Investment-Team des Schweizer Management-Advisors besteht aktuell aus drei Personen: Daniel Brühwiler (Senior Portfoliomanager) ist Gründer, CEO und CIO und hat in der Vergangenheit bei mehreren führenden Schweizer Banken (unter anderem Vontobel) seine Erfahrungen sammeln können. Ihm zur Seite stehen Otmar Steinberger sowie Bryan Brühwiler.
Im Gegensatz zu anderen Fonds aus diesem Sektor erfolgen keine Investitionen in Firmen, die diese Lösungen einsetzen. Der Fokus liegt auf dem Bereich Energieeffizienz, und bei der Marktkapitalisierung fokussiert man sich auf hochliquide Large Caps. Nach SFDR handelt es sich um einen Art. 9 Fonds.
Ein Überblick der Fondsstrategie
Es handelt sich um einen global ausgerichteten Aktienfonds, dessen Portfolio mit liquiden Large Caps, mindestens 3 Milliarden US-Dollar Börsenwert, also etablierten Firmen bestückt ist. Im Auswahlprozess werden in Form eines Best-in-Class-Ansatzes die ESG-Kriterien berücksichtigt. Zudem kommt ein Multi-Faktor-Modell zum Einsatz.
Konkret: Bei der Titelselektion konzentriert man sich auf die Faktoren Momentum, Value sowie Qualität. Und im Rahmen des Risikomanagements wird unter anderem darauf geachtet, dass das Portfolio breit und klug diversifiziert ist. Deshalb werden auch Sektoren allokiert, die kaum konjunkturabhängig sind.
Dazu zählen beispielsweise Versorger oder auch der Bereich Waste Management. Ein weiterer wichtiger Bestandteil des Risikomanagements ist auch die konsequente Verkaufsdisziplin, durch die der Aktienanteil durchaus auch mal temporär auf 51 Prozent sinken kann.
Das Themen-Anlageuniversum ist sehr breit gefächert und reicht unter anderem von Gebäude- und Wassereffizienz, Halbleiter-Technologie über Photovoltaik, Wechselrichter bis zur Wind-Technologie. In den vergangenen sieben Jahren wurde das Anlageuniversum sukzessive anhand von ESG-Scores mithilfe von CSR Hub, der größten Plattform für die Ableitung von ESG-Bewertungen aufgebaut.
Eckpunkte: Aggregation von >850 Datenlieferanten, Abdeckung von >50.000 Firmen in 155 Ländern, proprietäres Scoring Model nach Community, Mitarbeiter, Umwelt und Governance, objektivster Ansatz im Markt für die Ableitung von ESG-Bewertungen.
Das Multi-Faktor-Modell
Halbjährlich, nämlich immer jeweils am 1. Mai und 1. November eines jeden Jahres, ist es soweit, und das bereits erwähnte Multi-Faktor-Modell wird angewendet. Genauer: Das Ziel dieses Modells ist es, Aktien zu finden, die ein starkes Momentum aufweisen. Wenn ein Unternehmen zwar eine hohe Qualität aufweist, die Aktie jedoch kein positives oder gar ein negatives Momentum aufweist, erfolgt keine Investition.
Aber Momentum ist nur ein Faktor, der hier berücksichtigt wird. So kommt dann der Faktor Value ins Spiel. Im Rahmen der Titelselektion wird unter anderem mit einem Score gearbeitet. Der maximale Score liegt bei 5.
Das Scoring-System für Momentum und Value sowie der Faktor Quality-Momentum-Faktor: Wenn sich aus absoluter Sicht eine Aktie in einem Aufwärtstrend befindet, bekommt sie einen Punkt. Wächst sie schneller als der Heimatmarkt, kommen nochmal zwei Punkte dazu, und wenn der Titel stärker steigt als die Peers, kommen nochmals zwei Punkte dazu. In dem Fall hätte sie den maximalen Score erreicht.
Beim Faktor Value wird die Price-Sales-Ratio verwendet. Liegt diese unter 2, so bekommt die Aktie die volle Punktzahl. Bei einer Ratio zwischen 2 und 4 werden 4 Punkte vergeben. Liegt die Ratio zwischen 4 und 6, bekommt die Aktie 3 Punkte, zwischen 6 und 8 werden 2 Punkte verteilt und bei einer Ratio höher als 8 wird noch 1 Punkt vergeben. Fehlt noch der dritte Faktor, nämlich Qualität.
Hier werden zwölf Kriterien analysiert, unter anderem die Marktstellung, vorhandene Markteintrittsbarrieren, Wettbewerbsvorteile und Bruttogewinnmarge. Liegen alle Scores vor, gibt es am Ende für jede Aktie einen gewichteten Score, bezogen auf die Faktoren (Score: Value und Momentum jeweils 40 Prozent, Quality 20 Prozent). Selektiert werden dann die besten 25 Aktien für das Portfolio, die Allokation erfolgt gleichgewichtet. Und diese beschriebenen Schritte erfolgen wie eingangs erwähnt halbjährlich.