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Nachhaltige Anlagen Ab und an helfen statt grüner Anleihen auch Aktien weiter

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Energie- und Baubranche begeben die meisten Anleihen

Ende Juni 2020 hatte der Markt für grüne Unternehmensanleihen einen Wert von 468 Milliarden US-Dollar, kalkuliert die US-Bank BofA Merrill Lynch. Die größten Emittenten stammen aus dem Energiesektor. Die Energie- und die Baubranche machen zusammen den größten Teil der Emissionen von Unternehmensanleihen aus. In der Vergangenheit flossen rund 17 Prozent in Verkehr und 13 Prozent in die Wasserwirtschaft (siehe Grafik 3).

Grafik 3: Green Bond-Emissionen nach Branche (2012-2019), in Prozent des Gesamtvolumens

Emittenten sichern sich zwei wesentliche Vorteile

Für Unternehmen hat die Ausgabe von Green Bonds den Vorteil, dass die Nachfrage nach diesen Anleihen in der Regel aus einem breiteren Anlegerspektrum kommt als bei herkömmlichen Unternehmensanleihen. Erhebungen lassen außerdem darauf schließen: Zeichner von grünen Anleihen beteiligen sich meist aktiver am Fortkommen des Unternehmens und sie halten die Instrumente länger als konventionelle Anleihen.

Ein weiterer Vorteil für Emittenten sind die längeren Laufzeiten dieser Anleihen, was bedeutet, dass die Refinanzierung weniger häufig ansteht. Weil Umweltprojekte einen längerfristigen Zeithorizont in Anspruch nehmen, haben beispielsweise (von Unternehmen oder Staaten emittierte) Green Bonds eine durchschnittliche Laufzeit von etwas unter acht Jahren, gegenüber 7,2 Jahren bei globalen Investment-Grade-Unternehmensanleihen.

Investoren aufgepasst

Green Bonds von Unternehmen haben sich zweifelsohne sehr gut im Vergleich zu anderen Unternehmensanleihen entwickelt (siehe Grafik 4). Da das Green Finance-Universum jedoch sehr unübersichtlich ist, laufen Anleger Gefahr, Anleihen, die Unternehmen aus dem echten Wunsch begeben, ein grünes Programm voranzutreiben, mit solchen Anleihen zu verwechseln, die Unternehmen im Sinne des Greenwashing ausreichen. Diese Unternehmen emittieren die Schuldtitel zwar als Green Bonds deklariert. Sie verwenden das Geld dann aber für andere Projekte. Hier die Spreu vom Weizen zu trennen, fällt vielen Anlegern schwer.

Grafik 4: Wertentwicklung von Green Bonds im Vergleich zu Euro-Unternehmensanleihen (2010-2019), Gesamtrendite in Lokalwährung

Für Anleger bieten sich mitunter auch Aktien an

Hin und wieder ist es sinnvoll, in Wertpapiere zu investieren, die von einem tatsächlich „grünen“ Unternehmen begeben werden – einige Unternehmen mit starkem Umweltprofil emittieren aus verschiedenen Gründen keine Green Bonds. Beispielsweise haben bislang nur drei Autohersteller Green Bonds begeben. Tesla, Marktführer für Elektrofahrzeuge, gehört nicht dazu – die entsprechende Aktie bricht hingegen immer wieder neue Rekorde.

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